Jährlich erkranken ca. 70.000 Menschen an Darmkrebs. Bei etwa 25% der Patienten zeigt sich eine familiäre Häufung und bei ca. 5% liegt eine erbliche Form von Dickdarmkrebs vor.
Zu den erblichen Tumorerkrankungen (hereditäre Tumordispositions-Syndrome) des Magen-Darm-Traktes gehören das HNPCC oder Lynch-Syndrom und die erblichen Polyposis-Syndrome (Familiäre adenomatöse Polyposis, MUTYH-assoziierte Polyposis, Peutz-Jeghers-Syndrom, Familiäre juvenile Polyposis und Cowden-Syndrom).
HNPCC (Hereditäres Nicht-Polypöses Colorektales Carcinom) bezeichnet die erbliche Form von Tumorerkrankungen des Magen-Darm-Traktes ohne Polyposis. Tumore entstehen im Magen, im Dünndarm, im Dickdarm, im Nierenbecken, in den Harnleitern, in der Schleimhaut der Gebärmutter, in den Eierstöcken, in der Haut und selten auch im Gehirn. Im Verdauungstrakt und in der Gebärmutter können sich Polypen entwickeln, die zunächst gutartig sind, sich aber innerhalb kurzer Zeit zu Krebs entwickeln können.