Entwicklung sicherer onkolytischer Viren mit maximaler Wirksamkeit
Die KKE Virotherapie fokussiert ihre präklinischen Forschungsaktivitäten auf eine Masernimpfstamm-Virusplattform. Weitere Projekte erforschen onkolytische Adeno- und Parvoviren. Wir entwickeln onkolytische Viren durch molekulare Modifikation der Virusgenome und untersuchen Kombinationstherapien für spezifische therapeutische Zwecke (s. auch „discovery projects”). Beispiele sind onkolytische Viren, die
- selektiv Tumorzellen infizieren, indem sie an Tumor-spezifische Oberflächenmoleküle binden („entry targeting“) oder molekulare Mechanismen aufweisen, die nach dem Zelleintritt wirken („post-entry targeting“)
- zusätzliche Gene tragen, die für therapeutische Proteine kodieren („Arming“). Hierzu untersuchen wir insbesondere Proteine, die das Immunsystem des Patienten auf den Tumor aufmerksam machen („onkolytische Immuntherapie“), wie Zytokine, Immun-Checkpoint-Inhibitoren oder bispezifische Antikörper
- effektive Kombinationstherapien ermöglichen (z.B. „Radio-Virotherapie”)
Entschlüsseln der Wirkungsweise der onkolytischen Immuntherapie
Wir entwickeln und nutzen präklinische Tumormodelle und klinischen Proben sowie Immundiagnostik-Verfahren um Faktoren zu identifizieren, die in Tumorzellen und in der Tumor-Mikroumgebung die Wirksamkeit der onkolytischen Immuntherapie beeinflussen. Unser Ziel ist es, sowohl Strategien zur Verbesserung der Effektivität onkolytischer Viren als auch Biomarker für die klinische Translation der onkolytischen Immuntherapie zu entwickeln (siehe auch „discovery projects” und „dissect projects”).
Onkolytische Viren in die klinische Anwendung bringen
Die KKE Virotherapie hat zum Ziel, die wirksamsten onkolytischen Immuntherapien in die klinische Anwendung zu bringen. Basierend auf unserer präklinischen Forschung ist derzeit eine klinische Phase I/II-Studie in Vorbereitung, die onkolytische Masernviren zur Immunvirotherapie von fortgeschrittenen gastrointestinalen Tumoren untersucht. Hierfür etablieren wir GMP-konforme Herstellungsprozesse für klinisch anwendbare Päparationen onkolytischer Viren (s. auch „develop projects”). In weiteren abgeschlossenen, laufenden und zukünftigen (Phase I-III) Studien werden unter anderem onkolytische Herpesviren, Parvoviren und Vakziniaviren geprüft („treat projects”). Von uns initiierte Studien werden systematisch von translationalen Begleitforschungsprogrammen flankiert, um Wirkmechanismen und Biomarkersignaturen erfolgreicher onkolytischer Immuntherapien zu bestimmen (s. auch „dissect projects”).