Regina Hohmann

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Regina Hohmann
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Förderprogramm "Spenden gegen Krebs"

Jedes Jahr können sich Projektteams des NCT Heidelberg um Fördergelder aus dem Programm „Spenden gegen Krebs“ bewerben. Eine Jury aus Expert:innen aus verschiedenen Disziplinen begutachtet die eingereichten Anträge und wählt die Forschungsprojekte aus, die mit Spendengeldern gefördert werden. In diesem Jahr hat sich die Jury für je drei Projekte aus der Translationalen Forschung sowie aus „Pflege und Beratung“ entschieden:

Können wir molekulare Effekte unter Radiotherapie sichtbar machen?

Dr. Lukas Bauer, PD Dr. Thomas Held, Prof. Dr. Lena Maier-Hein, Prof. Dr. Jessica Hassel

Die multispektrale optoakustische Tomographie (MSOT) ist eine nicht-invasive Methode zur Echtzeit-Bildgebung von Geweben, inklusive Tumoren. MSOT-Geräte können die Überwachung des Tumorprogresses während der Strahlentherapie verbessern.

Die Analyse von multispektralen photoakustischen Bildern ist jedoch anspruchsvoll. Erste Deep-Learning-Ansätze zeigen Potenzial, die präzise Identifikation von kausalen Zusammenhängen und die Entwicklung zuverlässiger Modelle ist jedoch aufgrund begrenzter Datensätze und Störfaktoren schwierig. Das Projektteam plant, den ersten umfassenden photoakustischen Datensatz von Strahlentherapie-Patient:innen mit Kopf-Hals- und Hauttumoren zu erstellen. Dieser soll für Deep-Learning-Modelle verwendet werden, die den Therapieverlauf automatisch analysieren und das strahlentherapeutische Tumoransprechen abschätzen, um damit effektive und schonende Strahlentherapiekonzepte zu ermöglichen.

Präzisere Prostatabestrahlungen durch CERN-Technologie

Dr. Maria Martisikova, Dr. Semi Harrabi, Dr. Laurent Kelleter, Prof. Dr. Oliver Jaekel

Im Vergleich zur herkömmlichen Strahlentherapie mit Photonen ermöglicht die Verwendung von Kohlenstoffionenstrahlen eine präzisere Konzentration der Dosis auf das Zielgewebe. Allerdings ist die veränderliche Umgebung bei Prostatakrebs eine große Herausforderung

Innerhalb des Projekts „InViMo“ des NCT Proof of Concept (PoC) Trial Program haben Forscher:innen ein weltweit einzigartiges Bildgebungsgerät auf Basis von CERN-Technologie entwickelt. Es nutzt die sekundäre Strahlung in Form von Kernfragmenten der Kohlenstoffionen. Das Projektteam untersucht das Potential dieses Gerätes für Prostatabehandlungen an Modellen und in Simulationen und prüft, ob die Qualität der Bilder eine gezieltere Bestrahlung ermöglicht. Neben einer verbesserten Schonung von empfindlichen Organen würde die Methode einen Weg zur weiteren Dosiseskalation eröffnen.

Klinische und genomische Risikofaktoren der CIPN bei Patient:innen mit Mammakarzinom

PD Dr. Laura Michel, Dr. Dr. Daniel Hübschmann, Dr. Steffen Hirsch, Eva Klein

Die Chemotherapie-induzierte periphere Nervenschädigung (Neuropathie; CIPN) ist eine der häufigsten, dosislimitierenden Nebenwirkung von zytotoxischen Arzneimitteln. Der Pathomechanismus der CIPN sowie mögliche Risikofaktoren sind bislang nur unvollständig verstanden, was die Entwicklung von Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten erschwert.

Eine Einschätzung des individuellen Risikos wäre von großer klinischer Bedeutung. Patient:innen mit einem erhöhten Risiko könnten von einer frühzeitigen Anpassung des Therapieschemas, engmaschigen klinischen Kontrollen sowie prophylaktischen Ansätzen profitieren. In der geplanten Studie sollen Patient:innen mit metastasiertem Mammakarzinom und von denen aus der CATCH-Studie eine Ganzgenomsequenzierung der Keimbahn vorliegt zuerst rückblickend zu CIPN und Lebensqualität befragt werden. Danach sollen klinische und genomische Risikofaktoren vergleichend untersucht werden. Langfristiges Ziel ist es, einen genetischen Risikoscore zu entwickeln, mit dem sich das individuelle Risiko für eine anhaltende Nervenschädigung durch die Chemotherapie besser einschätzen lässt.

#innovate goes Innere – Innovationsraum auf Station NCT

Birhan Iscan, B.A., Jonas Hoch, M.Sc., Sindy Beer, PD Dr. Tilmann Bochtler

Der „Innovationsraum Pflege“ soll nach dem Vorbild der Neurologischen Klinik des UKHD auf der Station NCT (Department für Innere Medizin) erprobt werden. Ziel ist es, durch eine optimierte Kommunikationskultur, verbesserte Prozesse, digitale Hilfsmittel und die schnellere Übertragung von Ideen des Pflegepersonals in die Praxis die stationäre Patientenversorgung und die Zufriedenheit des Personals zu optimieren.

Der „Innovationsraum Pflege“ bündelt dazu eine Vielzahl von Maßnahmen und trägt damit zu einer hervorragenden Patientenversorgung und einem attraktiven Arbeitsort bei. Das Projekt hat zum Ziel, die Station NCT als Anlaufstelle für Innovationen, stationäre Forschung und klinische Studien bei onkologischen Erkrankungen zu etablieren. Das Konzept orientiert sich dabei an dem Lean-Management-Gedanken und den fünf Prinzipien der New-Work-Charta. Das Projekt erfolgt in engem Austausch mit der Neurologischen Klinik und dem Lehrstuhl für Pflege- und Therapiewissenschaft der Medizinischen Fakultät.

Genussvoll essen – gestärkt gegen Krebs

Matthias Hoffmann, Anne-Kathrin Müller, Natalie Schweigert

Bei mehr als 60 Prozent der Betroffenen beeinflussen Krebserkrankungen und deren Therapie das Essen. Die Auswirkungen führen meist zu einer verminderten Nahrungsaufnahme mit Verlust an Substanz und Lebensqualität.

Die bisherige Beratung hat vor allem den körperlichen Erhalt im Blick, zu Ernährungsproblemen wie fehlendem Appetit oder veränderter Geschmackswahrnehmung gab es wenig praxisorientierte Angebote. Hier setzt das Kochprojekt „Genussvoll Essen – gestärkt gegen Krebs“ an. Mit einem Profikoch und einem Ernährungsexperten werden Workshops durchgeführt. Über Sensoriktests werden Geschmackswahrnehmung und Vorlieben erfasst und bei der Rezeptauswahl berücksichtigt. Der Austausch in der Gruppe unterstützt zusätzlich, die veränderte Esssituation zu akzeptieren und einen Umgang damit zu finden. Das Projekt soll den Patient:innen Sicherheit im Themenfeld Ernährung vermitteln und damit die Lebensqualität verbessern. Welchen Einfluss ein praxisorientiertes Angebot auf den Umgang mit Ernährungsproblemen hat, wird vor und nach der Maßnahme erfasst.

IMPROVE: Prähabilitation bei Bauchspeicheldrüsen- und Speiseröhrenkrebs

Prof. Dr. Joachim Wiskemann, Dr. med. Max Heckler, Prof. Dr. Christoph Springfeld. PD Dr. Georg Martin Haag, PD Dr. Susanne Roth

Bei Krebserkrankungen sind chirurgische Eingriffe ein wichtiger Teil der Behandlung, allerdings ist die Gefahr von Komplikationen hoch. Die Vorbereitung der Patient:innen durch ein interdisziplinäres Team im Rahmen einer sogenannten die Prähabilitation, könnte die Risiken und Probleme nach der Operation verringern.

Das IMPROVE-Projekt zielt darauf ab, die Machbarkeit einer bedarfsorientierten, interdisziplinären und multimodalen Prähabilitation für Patient:innen mit Bauchspeicheldrüsen- oder Speiseröhrenkrebs zu zeigen. Ein interdisziplinäres Team aus den Bereichen Bewegungs-, Ernährungstherapie, Psychoonkologie, Chirurgie und Onkologie entwickelt individuelle Prähabilitationspläne, die durch die Beratungsdienste am NCT Heidelberg bis kurz vor dem operativen Eingriff durchgeführt werden. Das Ziel ist, die körperliche und mentale Verfassung der Patient:innen zu verbessern, um peri- und postoperative Komplikationen zu reduzieren und die Resilienz zu stärken.