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TOP-Studie (Teil I)

Individuelle Trainingssteuerung bei onkologischen Patienten

Studienleitung:
Prof. Dr. Joachim Wiskemann

Co-Studienleitung:
Prof. Dr. Dirk Jäger

Kurzbeschreibung

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass onkologische Patienten durch körperliches Training ihre Leistungsfähigkeit und Lebensqualität steigern sowie Spätfolgen der Therapie reduzieren kön-nen. Allerdings ist bislang unklar, wie ein Training für onkologische Patienten individuell dosiert werden kann, um optimale Effekte zu erzielen und eine Über- oder Unterforderung zu vermeiden. Daher sollen in der TOP-Studie Teil I verschiedene Möglichkeiten verglichen werden, den Anstrengungsgrad von Ausdauer- und Krafttrainingseinheiten individuell zu dosieren – in der Fachsprache wird dies als Intensitätssteuerung bezeichnet.

Die TOP-Studie Teil I ist eine Querschnittuntersuchung, in die 20 Mamma- und 20 Prostatakarzinompatienten kurz nach Abschluss der Primärtherapie eingeschlossen werden sollen. Die Teilnehmer beginnen in randomisierter Reihenfolge mit Ausdauer- oder Kraftinhalten.

Die Ausdauerinhalte umfassen einen Ausdauertest sowie fünf einzelne Trainingseinheiten auf dem Fahrradergometer. In drei der fünf Einheiten wird derselbe Intensitätsbereich einmal in Prozent der maximalen Sauerstoffaufnehme, einmal über Laktatschwellen und einmal über Gasaustauschschwellen angesteuert. Anhand der Vorhersagbarkeit und Homogenität der Bean-spruchung während der Trainingseinheiten wird beurteilt, welche Ansteuerungsmethode für onkologische Patienten am geeignetsten ist. In zwei weiteren Einheiten werden zwei Intervalltrainingsprogramme hinsichtlich der objektiven und subjektiven Beanspruchung und Machbarkeit verglichen.



Patientin trainiert mit Sporttherapeut


Patientin trainiert mit Sporttherapeutin
 

Zu den Kraftinhalten gehören zunächst zwei Gewöhnungseinheiten, gefolgt von einem Krafttest und drei Krafttrainingseinheiten. Auch hier wird derselbe Intensitätsbereich über verschiedene Methoden angesteuert, einmal anhand des Einwiederholungsmaximums und einmal anhand des Mehrwiederholungsmaximums. Aus den tatsächlich absolvierten Wiederholungen wird ersichtlich, wie präzise der gewünschte Intensitätsbereich angesteuert wurde.

Alle Termine finden im Abstand von je einer Woche am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg statt. Die Studienteilnehmer erhalten zehn individuell dosierte und überwachte Trainingseinheiten, die als Einstieg in ein selbständig fortgesetztes Training genutzt werden können.

Im Anschluss an die TOP-Studie Teil I ist die TOP-Studie Teil II geplant, in der die Effekte von zwei verschiedenen Ausdauer- und zwei verschiedenen Krafttrainingsprogrammen auf die körperliche Leistungsfähigkeit verglichen werden sollen (vierarmige randomisierte kontrollierte Trainingsinter-ventionsstudie). Die Ergebnisse der TOP-Studie Teil I sollen für die Gestaltung der Trainingsprogramme in der TOP-Studie Teil II genutzt werden.

Die TOP-Studie ist von der Dietmar Hopp-Stiftung gefördert.

Aktueller Stand

Die Rekrutierungsphase soll im September 2016 beginnen und innerhalb von einem Jahr abgeschlossen sein.

Logo Dietmar Hopp Stiftung
 

Kontakt

PD Dr. Joachim Wiskemann

PD Dr. Joachim Wiskemann
Tel.: 06221 56-5904
E-Mail: joachim.wiskemann@nct-heidelberg.de

Petra Armbrust

Petra Armbrust
Tel.: 06221 56-38714
E-Mail: petra.armbrust@nct-heidelberg.de

Auf einen Blick

  • Studienziel: Identifikation von geeigneten Methoden zur Dosierung des Anstrengungsgrads (Intensitätssteuerung) von Ausdauer- und Krafttraining bei onkologischen Patienten
  • Design: Querschnittstudie mit zwölf Terminen pro Patient im Abstand von jeweils einer Woche (Ausdauertest und fünf Ausdauertrainingseinheiten sowie Krafttest und fünf Krafttrainingseinheiten)
  • Studienpatienten: Mamma- und Prostatakrebspatienten (18 – 75 Jahre) 6 bis 26 Wochen nach Abschluss der Primärtherapie (Operation, Chemotherapie, Radiotherapie), die innerhalb der letzten 6 Monate bzw. seit Diagnose kein regelmäßiges körperliches Training absolviert haben.