Effekte eines modularen körperlichen Interventionsprogramms für Kinder und Jugendliche während und nach hämatopoetischer Stammzelltransplantation
In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Angelika-Lautenschläger-Klinik der Universität Heidelberg, mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), dem Institut für Sport und Sportwissenschaft (ISSW) der Universität Heidelberg
Kooperationspartner
Sportwissenschaftliche Fakultät, Universität Leipzig und dem Department für Kinder- und Frauenheilkunde, Universitätsklinikum Leipzig
Studienleitung:
Dr. Anne Zielinski, Prof. Dr. Joachim Wiskemann
Co- Studienleitung:
Prof. Dr. Andreas Kulozik, Prof. Dr. Olaf Witt
Kurzbeschreibung
Die hämatopoetische Stammzelltransplantation (HSCT) stellt eine vielversprechende Behandlungsmethode zur Therapie schwerer onkologische Krankheiten (Leukämie und Lymphomerkrankungen) dar. Die HSCT wird jedoch von teilweise sehr schweren Komplikationen und Nebenwirkungen begleitet, die die körperliche Leistungsfähigkeit und Lebensqualität (Qol) der Patienten stark beeinträchtigen können. Mehrere Studien haben gezeigt, dass reduzierte Muskelkraft, Dysfunktion des kardiovaskulären Systems, Übergewicht sowie verminderte Lebensqualität schon im Verlauf einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation auftreten und noch lange nach Abschluss dieser Behandlung persistent bzw. neu auftreten können. Zurzeit gibt es kaum sport-/bewegungstherapeutische Interventionsstudien mit pädiatrischen Patienten, die eine hämatopoietische Stammzelltransplantation erhalten, obwohl es inzwischen erstaunlich gute Belege für die förderliche physische und psychische Wirkung von körperlichen Interventionen bei erwachsenen Patienten gibt.
Diese multizentrische kontrollierte klinische Studie hat daher das Ziel, die möglichen positiven Wirkungen eines modular strukturierten Interventionsprogramms bei Patienten in der akuten Phase einer Stammzelltransplantation (während und unmittelbar im Anschluss) im Vergleich mit Patienten, die in der gleichen Phase nur die übliche Behandlung erhalten, zu evaluieren. In einem Zeitraum von zwei Jahren werden mit HSCT behandelte Patienten des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Heidelberg, die 5 bis 21 Jahre alt sind und bei denen keine Kontraindikationen für körperliche Aktivität vorliegen, rekrutiert. Alle Studienteilnehmer werden zu Beginn gebeten, sich einer Batterie von körperlichen Tests zu unterziehen, um Muskelkraft, Ausdauer, Gleichgewicht sowie funktionale Mobilität und Umfang der Beweglichkeit zu bewerten. Zusätzlich füllen die Teilnehmer Fragebögen zur Lebensqualität und Teilnahmemotivation aus. Die Untersuchungen werden dann alle 4 Wochen bis zum Zeitpunkt der Entlassung durchgeführt. Das körperliche Trainingsprogramm startet mit Beginn der stationären Aufnahme in die Klinik oder zu einem späteren Zeitpunkt. Während des stationären Aufenthalts führen die Teilnehmer 3-5x wöchentlich ein Trainingsprogramm unter Anleitung für ca. 15-30 Minuten aus. Diese Intervention beinhaltet Training mit einer Spielkonsole, altersspezifisches Widerstandstraining sowie Übungen zur Körperwahrnehmung.
Finanziert wird die Studie durch die Dietmar Hopp Stiftung.
Kontakt
PD Dr. Joachim Wiskemann
Tel.: 06221 56-5904
E-Mail: joachim.wiskemann(at)med.uni-heidelberg.de