Geförderte Projekte 2016

Im Leben bleiben

Das Projekt "Im Leben bleiben" richtet sich an Patientinnen und Patienten im erwerbsfähigen Alter. Spezifische Beratung zu beruflich relevanten Fragen, individuelle Coachings und Gruppenangebote zur Stärkung der Selbstwirksamkeit und zur Wissensvermittlung zu sozialrechtlichen Ansprüchen sollen im Rahmen des Projektes umgesetzt werden. Bei Bedarf soll eine intensive Kooperation mit Arbeitgebern und Sozialleistungsträgern den Patientinnen und Patienten helfen, Belastungen zu reduzieren und länger im Arbeitsleben zu verbleiben.

Im Mai dieses Jahres begann die Konzeptionierung, konkrete Zielsetzung und Planung des Projektes. Durch Hospitationen bei der Renten- und Krankenversicherung und diverse Besuche themenangrenzender Fortbildungen konnte sich die Projektbeauftragte ein Bild von der bestehenden Beratungs- und Versorgungssituation erwerbstätiger Erkrankter machen. Im Verlauf der Konzeptionierung konnte festgestellt werden, dass eine Evaluation des Projektes durch Dritte sinnvoll ist. Dafür wurden zwei Mitarbeiterinnen der Hochschule Esslingen gewonnen, die sich ausschließlich der wissenschaftlichen Begleitung widmen.

Die Konzeptionierung des Projektes ist abgeschlossen und im neuen Jahr werden die ersten Patienten/innen im Rahmen des Projekts beraten und in die Evaluation eingeschlossen. Derzeit warten wir noch auf das positive Votum der Ethikkommission der medizinischen Fakultät.

Im Rahmen der Evaluation sind zwei Erhebungen durch Fragebögen geplant, zusätzlich sollen noch, mit einer Auswahl der Patienten/innen, qualitative Interviews geführt werden. Im weiteren Verlauf sollen ebenfalls themenbezogene Informationsveranstaltungen angeboten werden, die gesondert evaluiert werden. Geplant ist ein Einschluss von mindestens 200 Patienten/innen im erwerbsfähigen Alter, unabhängig von ihrer Erkrankung.

"Wir bedanken uns bei allen Spenderinnen und Spendern für die Unterstützung. Die Spenden haben uns ermöglicht, das innovative Projekt 'Im Leben bleiben' durch Schaffung einer Sozialarbeiterstelle als Projektbeauftragte zu realisieren."
Jürgen Walther, Sozialdienst am NCT

Masernviren gegen Krebs

Am NCT werden Masernviren genetisch so umprogrammiert, dass sie gegen Krebstumore eingesetzt werden können. Dazu entwickeln die Forscher ein biotechnologisch gezähmtes Masernvirus zur Bekämpfung von Tumoren. Die Viren werden genetisch so verändert, dass sie gezielt Tumorzellen töten und gleichzeitig eine wirksame Impfung gegen den Krebs vermitteln können.

In den letzten 12 Monaten wurde im Labor erforscht und bewiesen, dass Masernviren gezielt bestimmte Immunzellen gegen Tumorzellen aktivieren können. Zusätzlich haben es die Forscher rund um Dr. Dr. Christine Engeland in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Dr. Guy Ungerechts geschafft, die Wirkung auf das Immunsystem zu verstärken.

Der nächste Schritt auf dem Weg zur Tumor-Impfung mit Masernviren beinhaltet weitere Forschung im Labor. Dieses Mal allerdings mit Tumorproben von Patienten. Die Forscher entwickeln maßgeschneiderte Viren, die auf die Erbgutveränderungen des Tumors angepasst sind. Dazu bauen sie ein kleines Stück des Tumor-Erbguts in das Masernvirus ein. Das Virus soll dann das Immunsystem auf den Tumor aufmerksam machen. Wenn diese prä-klinische Forschung abgeschlossen ist, können die Vorbereitungen für eine klinische Studie beginnen.

"Wir hätten nicht gedacht, dass die Ergebnisse so gut und vielversprechend aussehen. Vielen Dank an alle Spender und Unterstützer des NCT, die es ermöglicht haben, dass dieses Projekt sich so positiv entwickelt."
Dr. Dr. Christine Engeland, AG Virotherapy, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)

Dreidimensional gegen Krebs

In der Strahlentherapie werden zeitlich aufgelöste dreidimensionale Bilddaten generiert und verarbeitet, die auf zweidimensionalen Computermonitoren analysiert werden. Moderne Strahlentherapie verursacht durch ionisierende Strahlung maximalen Schaden im Tumor bei gleichzeitiger Schonung des gesunden Gewebes. Dieses Ziel erfordert die adäquate Darstellung verschiedener therapierelevanter Informationen. Allerdings steigen zunehmend Menge und Komplexität dieser Informationen, was mit einem höheren Interpretationsaufwand für den Arzt verbunden ist.

"Durch den Einsatz von Augmented Reality Brillen erhalten wir völlig neue Möglichkeiten der dreidimensionalen Darstellung, Betrachtung und Interaktion mit diesen Daten. Dadurch können interdisziplinäre Teams gemeinsam an sowohl aktuellen als auch zukünftigen Fragestellungen der Strahlentherapie arbeiten. Vielen Dank, dass wir mithilfe der Spenden dieses innovative Projekt weiterentwickeln können!"
Christian Bierstedt, Abteilung Medizinische Physik in der Strahlentherapie, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)

Molekular gegen Krebs

Das Nierenzellkarzinom gehört zu den zehn häufigsten Krebserkrankungen. Aktuelle Therapien können aufgrund der Komplexität des Tumors nur sehr begrenzt heilen. Prof. Dr. Carsten Grüllich und sein Team wollen die genetische Landkarte des Tumors besser verstehen und den Tumor effektiver angreifen. Dank der Kooperation mit dem NCT-Master Programm der personalisierten Medizin, werden seit 2014 die DNA des Tumors sequenziert um Therapierelevante Mutation zu identifizieren.

"Diese Studie erhält keine Förderung von der Pharmaindustrie und es ist die einzige Studie weltweit, die sich diesem Thema widmet. Mit den Spendenmitteln erhält die Studie operative Unterstützung. U.a. wird eine Sequenzierungsbibliothek mit Datenanalyse aufgebaut, welches die Arbeit der Wissenschaftler extrem erleichtert - vielen Dank!"
Prof. Dr. Carsten Grüllich, Medizinische Onkologie, NCT/Universitätsklinikum Heidelberg