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BEST - Studie

Bewegung und Entspannung für Brustkrebspatientinnen unter Strahlentherapie

In Kooperation mit der Radioonkologie der Universitätsklinik Heidelberg und dem Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Heidelberg

Studienleitung:
Prof. Dr. Karen Steindorf, Prof. Dr. Cornelia Ulrich, Dr. Robert Owen, Prof. Dr. Philipp Beckhove, Dr. Karin Potthoff, PD Dr. Holger Hof

Co-Leitung:
Dr. Martina Schmidt, PD Dr. Joachim Wiskemann

Kurzbeschreibung

Krebsbedingte Fatigue ist ein multidimensionales Syndrom unter dem die Mehrheit der Krebspatientinnen während der Therapie leidet. Fatigue kann viele Jahre nach Therapieabschluss andauern und wird durch physische, psychologische und auch soziale Faktoren beeinflusst. Ein Review der Cochrane Collaboration kam zu dem Schluss, dass Sport und körperliche Aktivität ein vielversprechender Ansatz zur Behandlung der Fatigue bei  Brustkrebspatientinnen ist. Jedoch ist wenig bekannt über die Effekte und die zugrundeliegenden biologischen Mechanismen von körperlichem Training bei Krebspatientinnen während Strahlentherapie. Darüber hinaus haben fast alle Studien in diesem Gebiet den Effekt von (meist gruppenbasierten) Sportinterventionen gegen die Standardbehandlung (keine Intervention) untersucht. Deshalb ist derzeit unklar, inwiefern die beobachteten positiven Effekte von Sportinterventionen auf der eigentlichen körperlichen Aktivität oder aber auf psycho-sozialen Effekten beruhen.  Die BEST Studie soll die potenziellen Effekte von progressiven Krafttraining über die psycho-sozialen (Gruppen-) Effekte hinaus ermitteln und mögliche biologische Mechanismen untersuchen.

BEST ist eine multizentrische randomisierte kontrollierte klinische Studie mit dem Ziel, den Effekt eines intensiven supervidierten und gruppenbasierten Krafttrainings auf krebsbedingte Fatigue bei  Brustkrebspatientinnen unter adjuvanter  Strahlentherapie zu untersuchen im Vergleich zu einem progressiven Muskelrelaxationsproramm. Die Rekrutierung begann im Februar 2011 und wurde Ende April 2103 abgeschlossen. In dieser Zeit konnten 160 Patientinnen rekrutiert werden. All Teilnehmerinnen waren gebeten standardisierte Fragebögen zu Fatigue, Lebensqualität und Depression auszufüllen. Zusätzlich wurde die körperliche Leistungsfähigkeit (Ausdauer und Kraft),  die kognitive Leistung und die bisherige körperliche Aktivität ermittelt. Darüber hinaus wurde Blut, Speichel und Urin gesammelt, um vielfältige Analysen von inflammatorischen und immunologischen Parametern und anderen  Biomarkern durchzuführen. Die Intervention beginnt parallel zur Strahlentherapie und endet nach 24 Trainingseinheiten (2x/Woche) in Woche 13.  Die Randomisierung ist stratifiziert nach Alter und Baseline-Fatiguelevel.  Die Datenerhebung erfolgte an Baseline (vor Beginn der Strahlentherapie), am Ende der Strahlentherapie, nach Abschluss der 12-wöchigen Intervention, 3 Monate nach Abschluss der Strahlentherapie und 6 und 12 Monate nach Abschluss der Intervention. Derzeit werden noch Nachbeobachtungsuntersuchungen durchgeführt und erste Daten analysiert.

Kontakt

Prof. Dr. Karen Steindorf
Telefon: 06221 42-2351
E-Mail: karen.steindorf@nct-heidelberg.de

Publikationen

  • Schmidt ME, Meyenköhn A, Habermann N, Wiskemann J, Oelmann J, Hof H, Wessels S, Klassen O, Debus J, Potthoff K, Steindorf K, Ulrich CM (2016): Resistance exercise and inflammation in breast cancer patients undergoing adjuvant radiotherapy: Mediation analysis from a randomized controlled intervention trial. International Journal of Radiation Oncology, Biology, Physics 94:329-37

  • Wiskemann J, Schmidt ME, Klassen O, Ulrich CM, Potthoff K, Steindorf K (2016). Effects of 12-week resistance training during radiotherapy on isokinetic and isometric muscle strength in breast cancer patients. Scand J Med Sci Sports [Epub Oct 5]

  • Klassen O, Schmidt ME, Ulrich CM, Potthoff K, Steindorf K, Wiskemann J. Muscle strength in breast cancer patients undergoing adjuvant therapy (accepted by J Cachexia Sarcopenia Muscle, Oct 2016)

  • Schmidt ME, Semik J, Habermann N, Wiskemann J, Ulrich CM, Steindorf K (2016): Cancer-related fatigue shows a stable association with diurnal cortisol dysregulation in breast cancer patients. Brain Behavior and Immunity 52:98-105 (Epub 0ct 2015)

  • Gollhofer S, Wiskemann J, Schmidt ME, Klassen O, Ulrich CM, Oelmann J, Hof H, Potthoff K, Steindorf K (2015): Factors influencing participation in a randomized controlled resistance exercise intervention study in breast cancer patients during radiotherapy. BMC Cancer. 27;15:186 [Epub Mar 2015]

  • Scharhag-R F, Kühl R, Klassen O, Schommer K, Schmidt ME, Wiskemann J, Steindorf K (2015): Exercise training intensity prescription in breast cancer survivors: validity of current practice and specific recommendations. J Cancer Surviv, 9:612-9. [Epub Feb 2015]

  • Klassen O, Schmidt ME, Scharhag-Rosenberger F, Sorkin M, Ulrich CM, Schneeweiss A, Potthoff K, Steindorf K, Wiskemann J (2014): Cardiorespiratory fitness in breast cancer patients undergoing adjuvant therapy. Acta Oncol. May 16:1-10.

  • Steindorf K*, Schmidt ME*, Klassen O, Ulrich CM, Oelmann J, Habermann N, Beckhove P, Owen R, Debus J, Wiskemann J, Potthoff K (2014): Randomized Controlled Trial of Resistance Training in Breast Cancer Patients Receiving Adjuvant Radiotherapy: Results on Cancer-related Fatigue and Quality of Life. Ann Oncol. 25:2237-43 [Epub Aug 2014]
    * shared first authorship

  • Potthoff K*, Schmidt ME*, Wiskemann J, Hof H, Klassen O, Habermann N, Beckhove P, Debus J, Ulrich CM, Steindorf K (2013): Randomized controlled trial to evaluate the effects of progressive resistance training compared to progressive muscle relaxation in breast cancer patients undergoing adjuvant radiotherapy: the BEST study. BMC Cancer, 13:162 doi:10.1186/1471-2407-13-162  * shared first authorship