Übersicht
Zu den bösartigen Erkrankungen des Brustraums gehört in erster Linie das Lungenkarzinom (Lungenkrebs). Mit einer geschätzten Anzahl von 55.000 jährlichen Neuerkrankungen in Deutschland stellt es die vierhäufigste Todesursache und die häufigste Krebstodesursache dar.
Es gibt kein spezifisches klinisches Leitsymptom für das Vorliegen eines Lungenkarzinoms. Neben Reizhusten, dem Auftreten von Luftnot und oder dem Abhusten von blutig verfärbtem Auswurf kann seltener eine Schmerzsymptomatik im Brustkorb hinweisend sein. Bei fortgeschrittener Erkrankung und der Bildung von Fernabsiedlungen (Metastasen) kann es unter Umständen zu Einschränkungen der Hirnleistungsfunktion bzw. Kopfschmerzen (durch Hirnmetastasen), zu Abgeschlagenheit bzw. Müdigkeit (Metastasen in der Leber oder anderen Organen) oder Knochenschmerzen (bei Knochenmetastasen) kommen.
Durch die Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) aus dem Tumor kann die Diagnose des Lungenkarzinoms zuverlässig gestellt werden. Aufgeteilt werden diese ja nach Gewebetyp in kleinzellige und nicht-kleinzellige (z.B. Adenokarzinom, Plattenepithelkarzinom...) Lungenkarzinome, die sich grundlegend in Prognose und Therapie voneinander unterscheiden.
Für das nicht-metastasierte nicht-kleinzellige Lungenkarzinom bildet die Operation als Lokaltherapie einen der hauptsächlichen Therapiepfeiler.
Bei Ausbildung von Fernmetastasen oder beim aggressiveren kleinzelligen Lungenkarzinom ist eine medikamentöse Chemotherapie notwendig. Oftmals wird auch eine Kombination aus verschiedenen Behandlungsformen (Operation, Chemo/Immuntherapie, Strahlentherapie) ausgewählt.
Für die individuelle Therapieplanung gewinnt auch die sogenannte molekulare Diversifikation zunehmend an Bedeutung (z.B. Mutationen des EGF-Rezeptors; EML4-ALK-Translokation; im Studienkontext: Mutationen von K-RAS, DDR2, B-RAF sowie ROS-1-Translokation). Daraus entwickelte therapeutische Ansätze können den Erkrankungs- und Behandlungsverlauf des Lungenkarzinoms positiv beeinflussen.
Verfügbare Therapiemodalitäten des Lungenkarzinoms im Überblick:
- Operation
- Strahlentherapie
- Interventionelle Tumorablation (z.B. Radiofrequenzablation, Mikrowellenablation)
- Chemotherapie
- Sog. zielgerichtete Therapie (z.B. Tyrosinkinaseinhibitoren, Antikörpertherapie…)
- Immuntherapie
- Kombinationstherapien im Rahmen von Studien