Die Corona-Krise stellt uns alle vor große und oft schwere Herausforderungen. Neben der Belastung durch die Krebserkrankungen dürfen Patientinnen und Patienten am NCT Heidelberg aktuell keine Begleitpersonen zu Terminen und ihrer Behandlung mitnehmen. Auch ein Aufenthalt der Begleitpersonen im NCT-Gebäude ist nicht möglich, um Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich zu schützen.
Zwei Patientinnen des NCT Heidelberg haben uns erzählt wie es ihnen mit den notwendigen Maßnahmen geht und wie sie damit umgehen:
Ursula Kiepe, Patientin am NCT Heidelberg und Sprecherin des NCT Patientenbeirats
Liebe Mitpatientinnen und Mitpatienten,
in den Jahren 2018 und 2019 habe ich sehr, sehr viele Stunden und Tage im NCT verbracht; genau genommen in der Tagesklinik 2.
Ich musste mich mit der Diagnose „Brustkrebs“ zurechtfinden und viele, viele Chemo-Sitzungen durchstehen – genau wie Sie heute. Manchmal hat mich eine vertraute Person in die Tagesklinik begleitet, aber oft musste ich auch alleine zur Chemo oder zu Gesprächen gehen. Mit meinem Krebs habe ich mich immer wieder hilflos und auch traurig gefühlt, aber richtig allein gefühlt, habe ich mich im NCT in der Tagesklinik eigentlich fast nie. Das Pflegepersonal war in vielen Momenten da: hilfsbereit, fürsorglich und zugewandt. Viele der Schwestern und Pfleger haben, wenn sie die Zeit finden, ein offenes Ohr. Sie verstehen unsere schwere Situation und helfen, wann immer sie können. Sicher haben Sie selbst das auch schon erlebt.
Ich habe mich immer gut aufgehoben und geschützt gefühlt in dieser Klinik. Bei jeder Blutuntersuchung, bei jedem Gespräch geht es um unsere Sicherheit in dieser harten Therapie. Und genau diesen Schutz und diese Sicherheit, die wir als Krebspatienten so dringend brauchen, bekommen wir auch jetzt in dieser schwierigen Corona-Zeit.
Es ist schwer für uns alleine in die Klinik zu gehen, manchmal sehr schwer. Aber alle Maßnahmen, die vom NCT ergriffen wurden, haben doch nur ein Ziel: uns zu schützen. Alle Regeln, die jetzt gelten und die uns vielleicht im ersten Moment nicht unbedingt einleuchten, tragen mit Sicherheit dazu bei, dass wir neben der Angst, die wir wegen unserer schweren Erkrankung sowieso schon haben, nicht auch noch Angst vor einer Ansteckung mit Corona haben müssen.
Und noch ein Gedanke: Genauso wichtig wie der Schutz vor Ansteckung ist es doch, dass die Chemotherapie gut weiterlaufen kann – damit kämpfen wir schließlich gegen den Krebs. Und zudem ist es wichtig, dass es genug Schwestern und Pfleger gibt, die uns freundlich und helfend begleiten können. Auch dafür sollen all diese Regeln sorgen: für einen guten geschützten Ablauf unserer Behandlung!
Ich wünsche uns allen, dass wir Kraft und Vertrauen finden können, und dass uns auch Corona daran nicht hindern kann!
Sabine Grasser, Patientin am NCT Heidelberg und Mitglied der Selbsthilfegruppe Junge Erwachsene mit Krebs
Es nervt! Einfach alles nervt im Moment. Das “Maske-tragen“, die Einschränkungen im Alltag, Kontaktverbot, fast überall das gleiche Thema – Corona! Aber es ist wichtig! Das “Maske-tragen“, der Kontaktverbot und andere Maßnahmen.
Auch und vor allem vor dem NCT Heidelberg machen diese Maßnahmen nicht halt. Es ist wichtig, die Patienten zu schützen, welche durch Medikamente und krankheitsbedingt ein extrem schwaches Immunsystem haben, aber auch Ärzte, Schwestern und alle anderen Mitarbeiter, die den Betrieb am Laufen halten. Deshalb ist es wichtig, dass so wenige Personen wie möglich das Gebäude betreten, weshalb Begleitpersonen nur im äußersten Notfall und nach ärztlicher Rücksprache gestattet sind. Bei wichtigen Gesprächen ist es möglich, Angehörige per Handy dazu zuschalten – vier Ohren hören mehr als zwei.
Bitte helfen Sie mit, dass diese Pandemie bald ein Ende hat und beachten Sie alle Hinweise.
Weitere Informationen:
Pressemitteilung des Krebsinformationsdienstes:
Krebspatienten im Krankenhaus: Was tun, wenn keine Besuche möglich sind?
Übersichtsseite des NCT Heidelberg rund um Corona-Maßnahmen am NCT:
www.nct-heidelberg.de/coronavirus