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Allgemeine Fakten

In Deutschland erkranken jährlich rund 23.000 Menschen an einem Karzinom der Speiseröhre oder des Magens. Aufgrund fehlender Frühsymptome wird die große Mehrzahl der Erkrankungen in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt.

Bei den Karzinomen der Speiseröhre unterscheidet man Plattenepitelkarzinome, welche überwiegend in den beiden oberen Dritteln der Speiseröhre lokalisiert sind, sowie das Adenokarzinom, welches im unteren Drittel der Speiseröhre oder am Übergang zum Magen (sog. Gastroösophagealer Übergang) entsteht.
Risikofaktoren für Tumoren der Speiseröhre sind Alkoholkonsum und das Zigarettenrauchen, eventuell mit begleitenden Ernährungsdefiziten, vor allem Vitaminmangel.
Bei den Tumoren des gastroösophagealen Übergangs spielt die Refluxerkrankung eine wichtige Rolle.

Bei Tumoren des Magens stellt neben Ernährungsfaktoren (geringer Obst- und Gemüsekonsum, zu hoher Verzehr von gepökelten und geräucherten Lebensmitteln), Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum das Bakterium  Helicobacter pylori die wichtigste Ursache für eine chronische Entzündung mit sekundärer Tumorentstehung dar.
Im lokalisierten Stadium ist die chirurgische Entfernung der Speiseröhre/des Magens Therapie der Wahl, bei lokal fortgeschrittenen Tumoren erfolgt zunächst eine präoperative (sog. neoadjuvante) Therapie in Form einer Chemotherapie oder kombinierten Radiochemotherapie (Bestrahlung und Chemotherapie). Falls aufgrund der Ausdehnung des Tumors oder aufgrund von Begleiterkrankungen z.B. an Herz oder Lunge eine Operation an der Speiseröhre nicht durchgeführt werden kann, so erfolgt eine alleinige sog. definitive Radiochemotherapie (parallel Bestrahlung und Chemotherapie) des Tumors.

Im metastasierten Stadium, d.h. wenn bereits Absiedlungen an entfernten Lymphknoten oder Organen vorliegen erfolgt eine tumorspezifische Systemtherapie; hier kommt zunehmend häufiger neben einer klassischen Chemotherapie auch eine Immuntherapie oder eine zielgerichtete Therapie zum Einsatz.