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vom 02.12.2025

Palliativprojekt gewinnt Wissenschaftspreis: Personalisierte VR-Videos als therapeutische Unterstützung

Für ihre Arbeit zur personalisierten Nutzung Virtueller Realität (VR) in der Palliativversorgung haben Forschende der Klinik für Palliativmedizin des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD), der Universität Heidelberg und am NCT Heidelberg den Anerkennungs- und Förderpreis für Wissenschaft in der Palliativversorgung der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) erhalten.

Die Jury würdigte die hohe wissenschaftliche Qualität und den innovativen Mixed-Methods-Ansatz der Forschungsgruppe um Christina Gerlach (Oberärztin Klinik für Palliativmedizin, UKHD), Cornelia Wrzus (Universität Heidelberg) und Bernd Alt-Epping (Ärztlicher Direktor Klinik für Palliativmedizin, UKHD), die zudem den Patientenbeirat des NCT Heidelberg in ihre Studie einbezogen hat.

Das ausgezeichnete Projekt „Das virtuelle Zuhause: Personalisierte Therapie von Patient:innen in der palliativen Onkologie mittels Virtueller Realität (VR)“ greift ein wichtiges Bedürfnis schwerkranker Patient:innen auf: die Nähe zu vertrauten Orten und Menschen. Individuell aufgenommene 360-Grad-Videos – etwa vom eigenen Zuhause oder von Angehörigen – sollen dazu beitragen, das Wohlbefinden während eines stationären Aufenthalts zu verbessern. Damit erweitert der Ansatz bisherige VR-Anwendungen, die vor allem Natur- oder Reiseszenen nutzen.

Ermöglicht wurde der Projektstart 2022 durch die Förderung innerhalb des Programms Spenden gegen Krebs des NCT Heidelberg. Die Ergebnisse des Projekts wurden inzwischen in einer wissenschaftlichen Publikation veröffentlicht und zeigen, dass personalisierte VR-Erlebnisse gut akzeptiert werden und eine emotionale Verbundenheit schaffen, die über Effekte standardisierter VR-Inhalte hinausgeht. Patient:innen berichteten von Entlastung, Ablenkung und Momenten, in denen sie sich für kurze Zeit dem Klinikalltag entziehen konnten. Gleichzeitig erwies sich die Anwendung als sicher und praktikabel – selbst in der sensiblen Situation der Palliativversorgung.

Das Projekt zeigt beispielhaft, wie technologische Innovationen die Lebensqualität schwerkranker Menschen verbessern können – nah an ihren Bedürfnissen und wissenschaftlich fundiert.

Publikation
My virtual escape from patient life: a feasibility study on the experiences and benefits of individualized virtual reality for inpatients in palliative cancer care (Christina Gerlach, Laura Haas, Anja Greinacher, Jonah Lantelme, Melanie Guenther, Julia Thiesbonenkamp-Maag, Bernd Alt-Epping & Cornelia Wrzus) 
https://doi.org/10.1186/s12904-024-01577-2

Pressemitteilung Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) 
https://www.dgpalliativmedizin.de/images/250930_DGP_PM_Wissenschaftspreis.pdf 

Bildnachweis: Iombi (generiert mit KI) – stock.adobe.com