Neue DFG-Forschungsgruppe untersucht Wechselwirkungen zwischen Mikrobiom und Genom bei Darmkrebs

Eine neue von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Forschungsgruppe untersucht das Zusammenspiel von Darmmikrobiom, tumorassoziierten Genen und Medikamenten. Ziel ist es, neue Angriffspunkte für personalisierte Behandlungsstrategien gegen Darmkrebs zu identifizieren und Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung in zukünftige klinische Studien zu übertragen.
Die Gruppe „Funktionelle Genomik und Mikrobiomik in der Präzisionsmedizin des kolorektalen Karzinoms“ wird in einer deutsch-österreichisch-schweizerischen Zusammenarbeit gemeinsam mit dem Schweizerischen Nationalfonds (SNF) gefördert. Sprecher des neuen Forschungsverbundes GenoMiCC* ist Matthias Ebert, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg (UMM). Die Forschungsgruppe zeichnet eine Besonderheit aus: Wissenschaftler:innen verschiedener Fachgebiete – der Mikrobiom- und der Krebsforschung – führen die Projekte in Tandems.
Mit María Paula Roberti und Antonia Schubert sind auch Forschende des NCT Heidelberg beteiligt. María Paula Roberti, Leiterin der Untergruppe „Translationale Forschung in der Immunonkologie und dem Mikrobiom“ in der klinischen Kooperationseinheit „Angewandte Tumorimmunität“ am DKFZ und NCT Heidelberg, untersucht gemeinsam mit Conrad Rauber, Universitätsklinikum Heidelberg, wie Stoffwechselprodukte von Darmbakterien die Immunantwort bei Lebermetastasen des Darmkrebses beeinflussen und so neue Ansätze für Immuntherapien eröffnen könnten. Antonia Schubert, Leiterin der Nachwuchsforschungsgruppe „Extrazelluläre Vesikel und molekulare Signaltransduktion“ am NCT Heidelberg, Medizinische Onkologie und DKFZ, und Simone Schürle, ETH Zürich, kombinieren Methoden der synthetischen Biologie und Organ-on-a-Chip-Technologien, um innovative bakterielle Begleittherapien zu entwickeln, die die Wirksamkeit zielgerichteter Therapien verbessern sollen.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Expert:innen unterschiedlicher Forschungseinrichtungen wie dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), dem Europäischen Labor für Molekularbiologie (EMBL) und den beiden Medizinischen Fakultäten der Universität Heidelberg schafft beste Voraussetzungen für die Entwicklung von neuen wissenschaftlichen Ansätzen. Zudem sind Wissenschaftler:innen der ETH Zürich, des Universitätsklinikums Düsseldorf, der Universität Basel und der Universität Leiden an der Forschungsgruppe beteiligt.
* DFG: FOR 5806: „Functional Genomics and Microbiomics in Precision Medicine of Colorectal Cancer”
Bildbeschreibung: Die Immunfluoreszenzmikroskopie von kolorektalen Karzinomen zeigt eine T-Zell-Infiltration innerhalb der Tumormikroumgebung. Zellkerne leuchten blau, CD3⁺-T-Zellen erscheinen grün und PanCK-markierte Tumorzellen leuchten rosa. Bei Darmkrebs deutet eine starke T-Zell-Präsenz oft auf eine bessere Prognose und ein verbessertes Ansprechen auf eine Immuntherapie hin.
Bildnachweis: María Paula Roberti
Weitere Informationen:
Pressemitteilung der DFG
Pressemitteilung Universitätsmedizin Mannheim