CCE Summer School 2025: Nachwuchsforschende diskutieren die Krebsmedizin der Zukunft
Wie lassen sich Grundlagenforschung, translationale Forschung, klinische Innovation und neue Technologien künftig noch enger verknüpfen? Welche Rolle kann Künstliche Intelligenz dabei spielen, die onkologische Diagnostik, Prävention und Therapie zu verbessern?
Diese Fragen standen im Zentrum der neunten Cancer Core Europe (CCE) Summer School in Translational Cancer Research 2025, zu der sich Anfang Oktober engagierte Nachwuchswissenschaftler:innen und -kliniker:innen aus ganz Europa und darüber hinaus erneut in Portugal trafen.
Insgesamt kamen 66 Teilnehmende aus 25 Ländern zusammen, um sich über aktuelle Entwicklungen in der Krebsforschung und -medizin auszutauschen. Auch Mitarbeitende des NCT Heidelberg, des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg (KiTZ) waren aktiv beteiligt – als Vortragende, Teilnehmende und Mitglieder des Organisationsteams.
Die Summer School bot eine lebendige Plattform für den Dialog zwischen Forschung und Klinik. Die Vorträge behandelten ein breites Spektrum aktueller Themen – von Präzisionsmedizin und klinischen Studien über Immuntherapien, Früherkennung und Liquid Biopsies bis hin zur Tumormikroumgebung, Cancer Survivorship und künstlicher Intelligenz in der Onkologie. Zwei der Fachvorträge wurden von Forschenden aus Heidelberg gehalten: Cécile Ronckers, DKFZ, sprach über „Spätfolgen nach Krebserkrankungen im Kindes-, Jugend- und jungen Erwachsenenalter (CAYA): von Risikofaktoren bis zur langfristigen Survivorship-Versorgung“. Jakob Nikolas Kather, TU Dresden und NCT Heidelberg, gab einen Einblick in „Large Language Models (LLM) und KI-gestützte Systeme in der Onkologie und Krebsforschung“.
In praxisnahen Workshops diskutierten die Teilnehmenden über die Visualisierungslösung cBioPortal für die Genomdaten-Analyse, Wissenschaftskommunikation sowie den Einsatz von KI-Tools im wissenschaftlichen Schreiben und Projektmanagement. Den Workshop zur Patientenbeteiligung in der Forschung leiteten Cindy Körner und Priya Chudasama, beide NCT Heidelberg und DKFZ, sowie Bruno Köhler, NCT Heidelberg und Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck.
Die Nachwuchsforschenden präsentierten auf insgesamt 65 wissenschaftlichen Postern die große Vielfalt spannender Themen der Krebsforschung. Sena Alptekin, DKFZ und UKHD, gewann den „Best Poster Award“, gesponsert von der Fachzeitschrift Molecular Oncology.
Neben dem wissenschaftlichen Programm bot die Summer School auch Raum für persönlichen Austausch: Viele nutzten die Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und Ideen für gemeinsame Projekte zu entwickeln.
Die Teilnehmenden konnten auch auf der CCE Summer School 2025 erleben, wie wichtig internationale Vernetzung und interdisziplinäre Zusammenarbeit für den Fortschritt in der Krebsmedizin sind. Für das NCT Heidelberg ist die Veranstaltung Teil seiner Nachwuchsförderung, insbesondere um Talente aus Forschung und Klinik zusammenzubringen. Dabei spielt auch die enge Kooperation mit dem Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) als langjährigem Partner der Summer School eine wichtige Rolle.
Zur CCE Summer School 2026 wird Bruno Köhler den Vorsitz des wissenschaftlichen Komitees übernehmen und gemeinsam mit dem Organisationsteam aus dem NCT Heidelberg sowie weiteren Cancer Core Europe Zentren die nächste Ausgabe der Summer School gestalten. Schon jetzt laufen die Planungen, um erneut ein inspirierendes Forum für den internationalen Austausch in der Krebsforschung zu bieten.
Weitere Eindrücke und Fotos bietet die Website des CCE
Über die CCE Summer School
Die Summer School in Translational Cancer Research wurde 2011 im Rahmen des EU-Projekts EurocanPlatform ins Leben gerufen und wird seit 2016 jährlich von Cancer Core Europe (CCE) ausgerichtet. Während der einwöchigen Veranstaltung erhalten Doktorand:innen, Postdoktorand:innen und klinische Wissenschaftler:innen aus aller Welt einen umfassenden Einblick in aktuelle Entwicklungen der Krebsforschung – mit besonderem Fokus auf Präzisionsmedizin.
Die Summer School zeichnet sich insbesondere durch ihre interdisziplinäre Ausrichtung aus: Forschende aus Grundlagenforschung, translationaler Forschung und Klinik kommen in einem offenen und kooperativen Umfeld zusammen. Dieses Konzept schafft eine Atmosphäre des gegenseitigen Austauschs und Lernens und hat sich über die Jahre als äußerst wirkungsvoll für die Förderung wissenschaftlicher Zusammenarbeit erwiesen.
Cancer Core Europe (CCE) wurde 2014 gegründet, um durch enge Zusammenarbeit in der translationalen und klinischen Forschung die Entwicklung innovativer Krebstherapien zu beschleunigen. Dem Verbund gehören sieben führende Krebszentren an: das Vall d’Hebron Institute of Oncology (Spanien), das Cancer Research UK Cambridge Centre (Vereinigtes Königreich), das Institut Gustave Roussy (Frankreich), das Karolinska Institutet (Schweden), das Netherlands Cancer Institute (Niederlande), die Fondazione IRCCS Istituto Nazionale dei Tumori (Italien) sowie das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) mit dem NCT Heidelberg. Der Standort Heidelberg wird im CCE Board of Directors durch Michael Baumann (DKFZ) und Stefan Fröhling (NCT Heidelberg) vertreten.
Bilder (Cancer Core Europe):
1 Teilnehmende, Vortragende und Orgateam der CCE Summer School 2025
2 Cécile Ronckers, DKFZ, bei ihrem Vortrag
3 Bruno Köhler, NCT Heidelberg und TU Dresden, beim Workshop zur Patientenbeteiligung
4 Priya Chudasama, NCT Heidelberg und DKFZ, beim Workshop zur Patientenbeteiligung
5 Cindy Körner, NCT Heidelberg und DKFZ, beim Workshop zur Patientenbeteiligung
6, 7 Austausch ist ein zentraler Bestandteil der CCE Summer School
8 Die Gruppe aus Heidelberg bei der CCE Summer School 2025