ONCOnnect: Krebsmedizin-Verbundprojekt mit Heidelberger Beteiligung gestartet

Die wohnortnahe Versorgung von Krebsbetroffenen soll in Deutschland flächendeckend besser werden - das ist das Ziel des Verbundprojekts ONCOnnect. In ihm kooperieren Onkologische Spitzenzentren (Comprehensive Cancer Center, CCCs), das Nationale Krebspräventionszentrum Heidelberg und Patient:innenvertretungen. Die Deutsche Krebshilfe fördert ONCOnnect über einen Zeitraum von drei Jahren mit 13,8 Millionen Euro. Über 120 Teilnehmende haben sich an der Universitätsmedizin Frankfurt zum Präsenz-Kick-Off-Meeting getroffen. Im Zentrum des Meetings standen die Vernetzung der Verbundpartner und die Präsentation erster Ergebnisse.
ONCOnnect will eine stärkere Vernetzung der CCCs untereinander und mit den Behandlungspartnern in der jeweiligen Region erreichen. Dafür werden an 26 universitären CCC-Standorten übertragbare und skalierbare Best-Practice-Modelle in fünf Handlungsfeldern entwickelt:
- Prävention und Früherkennung: Es entsteht eine digitale Plattform für qualitätsgesicherte Informationsmaterialien. Außerdem werden spezifische Präventionsprojekte im beruflichen Umfeld umgesetzt. Diese Maßnahmen beziehen auch das betriebliche Gesundheitsmanagement und die Kommunikationskanäle der Unternehmen mit ein.
- Patient:innenbeteiligung: Aufbau von Informations- und Hilfsangeboten für Betroffene und Angehörige. Geplant ist auch die Entwicklung eines Curriculums für ein deutschlandweites Patient:innenkompetenz-Kolleg.
- Klinische Studien: Ausbau der Aktivität in den regionalen onkologischen Studiennetzwerken. Krebspatient:innen soll die Möglichkeit für einen verstärkt wohnortnahen Zugang zu klinischen Studien geboten werden.
- Qualitätssicherung: Verbesserung der Zusammenarbeit der CCCs mit den Landeskrebsregistern und der Weiterentwicklung von Video-Tumorboards. Außerdem wird evaluiert, welche unterstützenden Angebote Krebspatient:innen wirklich brauchen.
- Digitalisierung des Outreach: Entwicklung einer Plattform für digitale Instrumente und die sektorenübergreifende Vernetzung im Versorgungskontext.
Christian Brandts, ONCOnnect-Sprecher und Direktor des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen (UCT) Frankfurt, sagt: „Die Diskussion der ersten Ergebnisse der Task Forces und der konstruktive Austausch mit allen Projektpartnern haben gezeigt, wie viel Potenzial in der Vernetzung der Onkologischen Spitzenzentren steckt. Mit ONCOnnect wollen wir dieses Potenzial ausschöpfen, indem wir den Austausch von Wissen und Erfahrungen zwischen den Onkologischen Spitzenzentren fördern und so die Patientenversorgung in Deutschland nachhaltig verbessern.“
Das NCT Heidelberg arbeitet als Comprehensive Cancer Center bei ONCOnnect gemeinsam mit weiteren Verbundpartnern im Handlungsfeld der Klinischen Studien und ermittelt Möglichkeiten zum Auf- und Ausbau regionaler onkologischer Studiennetzwerke. Bisher ist die Studieninfrastruktur der CCCs in Deutschland insbesondere im Hinblick auf die regionale Vernetzung mit Kooperationspartnern sehr heterogen. Durch die Einbeziehung bestehender Kooperationspartner und möglicher neuer Partner der Zentren werden im ersten Schritt mittels Online-Umfrage Informationen zu den bereits vorhandenen Studien-Strukturen und zu Verbesserungswünschen der Partner gewonnen.
Gemeinsam gilt es, mögliche Struktur-, Informations- und Versorgungsengpässe zu identifizieren und durch die Entwicklung passgenauer Maßnahmen und ihrer Evaluation die Studienaktivität innerhalb der regionalen Netzwerke zu verbessern. Erfolgreiche Maßnahmen sollen schließlich deutschlandweit ausgerollt werden, sodass möglichst viele Krebspatient:innen in Deutschland, unabhängig vom Wohnort, Zugang zu innovativen klinischen Studien und Behandlungen erhalten können.
Bildinformation:
Auftakt des Verbundprojekts ONCOnnect an der Universitätsmedizin Frankfurt: Die Projektmitglieder arbeiten gemeinsam an einer flächendeckenden, bestmöglichen Versorgung von Krebspatient:innen in Deutschland. (Quelle: Universitätsmedizin Frankfurt).