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vom 03.04.2017

Informationen zu Krebs: Klasse statt Masse

Im Internet erzielt eine Suchanfrage wie etwa „Therapie bei Darmkrebs" mehrere hunderttausend Treffer, zusätzlich gibt es Broschüren, Flyer und Medienbeiträge. In diesem Informationsdschungel den Überblick zu behalten, fällt nicht leicht. Beim kürzlich zu Ende gegangenen Jahreskongress für Evidenzbasierte Medizin in Hamburg beklagten Experten, dass trotz erheblicher Verbesserungen qualitätsgesicherte Informationen noch zu wenig verbreitet sind. Der Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums liefert seit über 30 Jahren evidenzbasierte und verständliche Gesundheitsinformationen und bietet allen Ratsuchenden Orientierung rund um das Thema Krebs.

Der KID ist Mitglied im Deutschen Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V. Ziel des Netzwerks ist es, Konzepte und Methoden der evidenzbasierten Medizin in Praxis, Lehre und Forschung zu verbreiten und weiter zu entwickeln. Im Rahmen des diesjährigen Jahreskongresses Mitte März in Hamburg waren sich die Experten einig: Die Relevanz hochwertiger evidenzbasierter Informationen für die gemeinsame Entscheidungsfindung von Patienten im Dialog mit ihren Ärzten ist noch nicht überall angekommen. Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg, sagt dazu: „Informationen von zweifelhafter Qualität, Angebote, die einen kommerziellen Hintergrund haben, und Empfehlungen, die für Krebspatienten geradezu riskant sein können – auch das gehört leider noch zur Realität."

Ein absolutes Muss: Gesicherter Wirknachweis
Evidenzbasiert ist ein neues Behandlungsverfahren, wenn klinische Studien einen wissenschaftlichen Nachweis für seine Wirksamkeit und Sicherheit erbracht haben. Erst dann kommt es bei Patientinnen und Patienten routinemäßig zum Einsatz. „Als der Ansprechpartner in Deutschland für alle Fragen rund um das Thema Krebs arbeiten wir nur mit evidenzbasierten wissenschaftlichen Quellen und bereiten diese für Patienten und Angehörige auf. Damit garantieren wir qualitativ hochwertige Informationen, die fachlich fundiert und trotzdem gut verständlich sind", erläutert Weg-Remers. Dieses Angebot wird von immer mehr Menschen genutzt: So haben die Ärzte und Ärztinnen des Krebsinformationsdienstes im vergangenen Jahr 35.000 Anfragen individuell beantwortet.

Der Krebsinformationsdienst als Lotse
Viele Krebspatienten fühlen sich angesichts der komplexen Strukturen im Gesundheitswesen überfordert: Wie finde ich einen guten Arzt? Wer hilft mir bei der Krankheitsbewältigung? Gibt es für meine Tumorerkrankung eine Selbsthilfegruppe in der Nähe? Der Krebsinformationsdienst navigiert Ratsuchende kompetent durch dieses oft unübersichtliche Fahrwasser – unabhängig, neutral und kostenlos. „Unsere Aufgabe ist es, Patientinnen und Patienten bei ihrem schwierigen Weg durch die Erkrankung zu begleiten", ist Weg-Remers überzeugt. Dazu gehört neben der individuellen Information auch die Weitergabe von hilfreichen Adressen und Links, vorausgesetzt, sie bestehen die vorherige Prüfung auf Seriosität und Qualität.

Fragen zu Krebs? Wir sind für Sie da.
0800 - 420 30 40 täglich von 8:00 - 20:00 Uhr
krebsinformationsdienst@dkfz.de
www.krebsinformationsdienst.de

Der Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums beantwortet alle Fragen rund um das Thema Krebs – am Telefon (0800-420 30 40), per E-Mail (krebsinformationsdienst.de) sowie in persönlichen Sprechstunden in Heidelberg und Dresden. Das geschulte Ärzteteam geht mit fundierten fachlichen Informationen auf individuelle Fragen ein. Die Internetseite www.krebsinformationsdienst.de liefert aktuelles Wissen, nützliche Tipps und Adressen. Mit eigener Telefonnummer (0800-430 40 50) und E-Mail-Adresse (kid.med@dkfz.de) ist der KID auch Anlaufstelle für medizinische Fachkreise. Der Krebsinformationsdienst ist ein kostenfreies Angebot des Deutschen Krebsforschungszentrums. Er kann daher unabhängig informieren, frei von Interessenkonflikten und ohne Werbung.