""
vom 29.01.2016

Erste gemeinsame Fachtagung des Cancer Core Europe und bundesweiter Krebszentren

Europäische Lymphom-Experten trafen sich Ende Januar 2016 in Heidelberg zur „Cancer Core Europe Conference on Lymphoma 2016“

Am 22. Januar 2016 fand am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg die erste gemeinsame Fachtagung des Konsortiums Cancer Core Europe (CCE) und des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) statt. Über 140 Wissenschaftler und Teilnehmer aus ganz Europa tauschten sich über neue Erkenntnisse in Forschung und Therapie von malignen Lymphomen aus.


Die Veranstaltung wurde vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) organisiert. Das NCT ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums, des Universitätsklinikums Heidelberg und der Deutschen Krebshilfe.

Sechs europäische Krebszentren haben sich 2014 zu einem Verbund – dem Krebskonsortium Cancer Core Europe – zusammengeschlossen. Dazu gehören das DKFZ gemeinsam mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg, der Gustave Roussy Cancer Campus in Villejuif, Frankreich, das britische Cambridge Cancer Center, das Karolinska Institut in Stockholm, das Netherlands Cancer Institute in Amsterdam sowie das Vall d’Hebron Institute of Oncology in Barcelona.

„Unser Ziel ist es über nationale Grenzen hinweg die Zusammenarbeit von Krebsforschung und Krebsmedizin zu intensivieren“, erläutert Professor Fabien Calvo, wissenschaftlicher Leiter des Cancer Core Europe, im Eröffnungsvortrag. Gemeinsam soll ein virtuelles „e-hospital“ entstehen, um medizinische und wissenschaftliche Prozesse zu standardisieren und eine „Translationsplattform“ für gemeinsame klinische Studien aufzubauen. Die im Cancer Core Europe zusammengeschlossenen Zentren betreuen jedes Jahr etwa 60.000 Patienten mit neu diagnostizierten Krebserkrankungen und führen 300.000 Tumorbehandlungen durch. Die Konsortiums-Partner bewältigen rund eine Million ambulanter Patientenbesuche pro Jahr und führen 1500 klinische Studien durch.

„Um derart vernetzt arbeiten zu können, ist der intensive Austausch untereinander unabdingbar. Mit der ersten Cancer Core Europe Fachkonferenz wollten wir eine weitere Drehscheibe der Kommunikation im Rahmen des europäischen Konsortiums schaffen, um gemeinsame Projekte im Bereich Blut- und Lymphdrüsenkrebs voranzubringen“, sagt Professor Thorsten Zenz vom NCT und Organisator der Lymphoma-Konferenz 2016. Eine Fortsetzung zu weiteren Themenschwerpunkten ist für die kommenden Jahre geplant.

Jährlich erkranken in Deutschland 10 bis 15 pro 100.000 Einwohner an einem malignen Lymphom, einer Gruppe von bösartigen Krebserkrankung des lymphatischen Systems. Die Diagnose maligner Lymphome ist aufgrund der vielen Unterarten anspruchsvoll. Bei einigen Lymphomarten konnten Ärzte in den letzten 30 Jahren eine klare Verbesserung der Heilungsaussichten erreichen. Unbefriedigend ist allerdings die Prognose von Patienten mit T-Zell-Lymphomen oder aggressiven Lymphomen, die auf die erste Therapie nicht angesprochen haben. Aufmerksamkeit erweckten bei der eintägigen Veranstaltung insbesondere neue Ergebnisse zur Therapie von B-Zell-Lymphomen mittels zielgerichteter Inhibitoren, die essenzielle Signalwege der Krebszellen ausschalten. Martin Dreyling aus München, Kieron Dunleavy aus Bethesda und Susan O’Brien  aus Irvine stellten beeindruckende Ergebnisse u.a. bei chronischer lymphatischer Leukämie (CLL), dem Mantelzelllymphom (MCL) und Lymphomen des zentralen Nervensystems vor.

Folgende Bilder stehen im Internet kostenfrei zur Verfügung:
https://www.nct-heidelberg.de/fileadmin/media/news/pressemitteilungen/nct_lymphoma-_Speaker.jpg
https://www.nct-heidelberg.de/fileadmin/media/news/pressemitteilungen/nct_lymphoma-Hoersaal.jpg
https://www.nct-heidelberg.de/fileadmin/media/news/pressemitteilungen/nct_lymphoma-Diskussion.jpg

Quelle: Philip Benjamin/NCT

Ansprechpartner für die Presse:
Dr. Friederike Fellenberg
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Im Neuenheimer Feld 460
69120 Heidelberg
Tel.: +49 6221 56-5930
Fax: +49 6221 56-5350
E-Mail: friederike.fellenberg@nct-heidelberg.de
www.nct-heidelberg.de

Dr. Stefanie Seltmann
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
Tel.: +49 6221 42-2854
Fax: +49 6221 42-2968
E-Mail: S.Seltmann@dkfz.de
www.dkfz.de

Doris Rübsam-Brodkorb
Universitätsklinikum Heidelberg und Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: +49 6221 56-5052
Fax: +49 6221 56-4544
E-Mail: doris.ruebsam-brodkorb@med.uni-heidelberg.de
www.klinikum.uni-heidelberg.de

Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums, des Universitätsklinikums Heidelberg und der Deutschen Krebshilfe. Ziel des NCT ist die Verknüpfung von vielversprechenden Ansätzen aus der Krebsforschung mit der Versorgung der Patienten von der Diagnose über die Behandlung, die Nachsorge sowie der Prävention. Die interdisziplinäre Tumorambulanz ist das Herzstück des NCT. Hier profitieren die Patienten von einem individuellen Therapieplan, den fachübergreifende Expertenrunden, die sogenannten Tumorboards, zeitnah erstellen. Die Teilnahme an klinischen Studien eröffnet den Zugang zu innovativen Therapien. Das NCT ist somit eine richtungs¬weisende Plattform zur Übertragung neuer Forschungsergebnisse aus dem Labor in die Klinik. Das NCT kooperiert mit Selbsthilfegruppen und unterstützt diese in ihrer Arbeit.

Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.

Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 12.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca. 1.900 Betten werden jährlich rund 66.000 Patienten voll- bzw. teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg.
www.klinikum.uni-heidelberg.de