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vom 27.06.2025

Erste Ergebnisse: MERLIN vergleicht Screening-Instrumente für Fatigue

Krebsassoziierte Fatigue zählt zu den häufigsten und belastendsten Nebenwirkungen einer Krebserkrankung und ihrer Behandlung. Internationale Leitlinien empfehlen medizinischem Fachpersonal daher, Patient:innen im klinischen Alltag regelmäßig auf Fatigue zu screenen, also zu überprüfen. Dies geschieht bislang jedoch nur unzureichend – unter anderem, weil unterschiedliche Screening-Instrumente existieren, deren Aussagekraft bisher nicht ausreichend wissenschaftlich untersucht wurde.

Genau das hat die MERLIN-Studie mit 338 Patient:innen verschiedener Krebsarten jetzt getan: In einer vergleichenden Analyse wurden drei verschiedene Screening-Instrumente hinsichtlich ihrer Übereinstimmung mit etablierten, ausführlicheren Fatigue-Fragebögen geprüft. Die jetzt publizierten Ergebnisse zeigen, dass die Fähigkeit der Instrumente variierte, zuverlässig zwischen Fatigue-Betroffenen und Nicht-Betroffenen in den ersten Wochen unter Krebstherapie zu unterscheiden.

Unter den drei Screening-Instrumenten lieferte die Impact Scale, die die Beeinträchtigung durch Fatigue auf einer Skala von 0 bis 10 abfragt, die treffendsten Hinweise auf das tatsächliche Vorliegen einer Fatigue. Das Instrument ist leicht einzusetzen und könnte sich damit als besonders geeigneter Screening-Ansatz in der klinischen Praxis etablieren. „Geeignete Screening-Instrumente können dazu beitragen, Anzeichen auf Fatigue häufiger sowie früher zu erkennen und besser zu behandeln. Sie sollten breit eingesetzt werden, um rechtzeitig geeignete Maßnahmen zur Behandlung anbieten zu können, die die Lebensqualität vieler Patient:innen nachhaltig verbessern können“, sagt Erstautorin Patricia Blickle von der Abteilung Bewegung, Krebsprävention und Survivorship am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), die die MERLIN-Studie gemeinsam mit der Abteilung für Medizinische Onkologie am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) am NCT Heidelberg umgesetzt hat. MERLIN wird durch das Programm „Spenden gegen Krebs“ am NCT Heidelberg gefördert.

Link zur Publikation: https://doi.org/10.1080/21641846.2025.2521231