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News vom Netzwerk OnkoAktiv

vom 17.11.2016

Sport nach Krebs: Informationsveranstaltung des Sportkreises Heidelberg in Kooperation mit dem Racket Center Nußloch

Am 12.10.2016 luden der Sportkreis Heidelberg und das Racket Center Nußloch zu einer Informationsveranstaltung zum Thema „Sport nach Krebs“ ein. Ärzte und  Sportwissenschaftler informierten über die Wirkung von Bewegung nach Krebs und stellten Kursangebote vor. In Kurzvorträgen berichteten Betroffene über ihre Erfahrungen.

„Die Behandlung von Krebs ist körperlich und psychisch belastend. Bewegung kann dazu beitragen, Nebenwirkungen abzumildern und die Lebensqualität zu steigern. Die positiven Effekte konnten in wissenschaftlichen Studien bereits nachgewiesen werden“, berichtete Dr. Joachim Wiskemann, Leiter der AG onkologische Sport- und Bewegungstherapie. Art und Umfang der körperlichen Aktivität müssten jedoch immer auf den individuellen Gesundheitszustand abgestimmt werden. Zusammen mit Beate Biazeck hat Wiskemann die Initiative OnkoAktiv ins Leben gerufen. Mit OnkoAktiv habe man sich zum Ziel gesetzt, krebskranke Menschen an wohnortnahe Sport- und Bewegungsanbieter zu vermitteln, um eine möglichst flächendeckende Versorgung zu erreichen. Sportanbieter werden speziell geschult, damit sie betroffene Patienten während oder nach einer Therapie mit einem passenden Bewegungsangebot unterstützen können. Als Kooperationszentrum bietet das Racket Center Nußloch das Programm „Aktiv leben nach Krebs“ an. Der Kurs soll Patienten nach einer Krebstherapie bei ihrem Wiedereinstieg in ein aktives Leben unterstützen.

Einen sehr persönlichen Einblick in seine Erfahrungen mit „Sport nach Krebs“ gab Manfred Lautenschläger. Der MLP-Gründer erkrankte mit 41 Jahren an Bauchspeichdrüsenkrebs. „Ich hatte den besten Operateur und Riesenglück, weil der Tumor noch nicht gestreut hatte und ich weder Chemotherapie noch Bestrahlung brauchte", sagte er rückblickend. Besonders der Wunsch nach einem weiteren Kind und die Fahrten mit seinem Rennrad hätten ihm bei der Krankheitsbewältigung geholfen. Die regelmäßige körperliche Aktivität habe ihn dabei unterstützt, trotz der Erkrankung mit dieser aggressiven Krebsart, optimistisch zu bleiben.  

Anschließend berichtete Helmut Müller von seinen Erfahrungen. Als Trainer am Olympiastützpunkt in Heidelberg gehörte Sport für ihn zum Alltag. Auch nach der Diagnose Darm- und Bauchfellkrebs betreibe er weiterhin Krafttraining. Der Sport helfe ihm, das Zutrauen zum eigenen Körper beizubehalten. „Verlieren Sie nicht den Spaß an der Bewegung“, ermunterte er das Publikum.

Antje Reinhardt, Ärztin und Sportwissenschaftlerin, stellte den Verein für Gesundheitssport und Sporttherapie (GUS) Heidelberg vor. Gegründet 1985, verfolgt der Verein das Ziel die Gesundheitspflege und Gesundheitsförderung im Rhein-Neckar-Kreis zu unterstützen. Das Angebot umfasst neben Gymnastik- und Wassersportgruppen auch einen Kurs, der sich an Teilnehmer in der Krebsnachsorge richtet.