Skip to main content Skip to page footer
vom 26.09.2025

4. Patienten-Experten Konferenz in Berlin: Patient:innen gestalten Zeitenwende in der Krebsforschung mit

Pressemitteilung des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT)

Die Krebsmedizin steht vor einer Zeitenwende: Personalisierte Therapien, die Nutzung riesiger Datenmengen und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) verändern rasant Forschung und Versorgung. Doch eine entscheidende Frage bleibt: Wer bestimmt, welche Innovationen wirklich relevant für die Patient:innen sind? Antworten darauf sucht die 4. Nationale Patienten-Experten Konferenz, die heute in Berlin startet. Rund 200 Teilnehmende aus Politik, Wissenschaft, Klinik und Patientenvertretungen diskutieren drei Tage lang die Zukunft der Krebsmedizin – aus der noch ungewöhnlichen Perspektive: Patient:innen als Forschungspartner.

Patient:innen im Mittelpunkt

Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) treibt diesen Kulturwandel konsequent voran. Patient:innen wirken frühzeitig in Studien mit, gestalten Programme wie die Patienten-Experten Akademie (PEAK) und stehen auch bei den jährlichen Konferenzen im Zentrum. Die Botschaft ist klar: Patient:innen sind nicht nur Teilnehmende, sondern Expert:innen aus gelebter Erfahrung.

Stimmen zur Konferenz

„Als Patientinnen und Patienten wollen wir nicht nur über Krebsforschung informiert werden, sondern diese auch mitgestalten. Gerade bei Klinischen Studien ist unsere Perspektive wichtig: Wir Patienten hoffen auf mehr Heilung und längeres Überleben durch zielgerichtete Forschung,“ sagt Ulla Ohlms, Mitglied im NCT Patientenforschungsrat.

Patientenbeteiligung ist ein elementarer Bestandteil der Nationalen Dekade gegen Krebs, einer Initiative des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR), die den Ausbau des NCT von zwei auf sechs Standorte vorantreibt: „Es ist unser Ziel, dass wissenschaftliche Erkenntnisse schneller in die Versorgung gelangen – und dass Patientinnen und Patienten stärker in den Forschungsprozess einbezogen werden. Die Patienten-Experten Konferenz zeigt, wie erfolgreiche Partizipation in der Krebsforschung gelingen kann. Insbesondere bei Künstlicher Intelligenz ist es entscheidend, dass Patientinnen und Patienten von Beginn an mitgestalten. Ihre Perspektive stellt sicher, dass technologischer Fortschritt den Betroffenen dient - wir wollen so die Grundlagen schaffen, um Leben zu retten und Leid zu lindern“, so Dorothee Bär, Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt, anlässlich der Konferenz.

Auch die Wissenschaft betont die Bedeutung dieser Entwicklung: „Künstliche Intelligenz verändert die Krebsmedizin aktuell grundlegend – vor allem in der molekularen Diagnostik und Erarbeitung personalisierter Therapien, zukünftig möglicherweise auch bis hin zur Prävention. Damit dieser Wandel den Patient:innen zunehmend zugutekommt, brauchen wir ihre Beteiligung von Anfang an. Die Patienten-Experten Konferenz ist dafür ein sehr hilfreiches Forum,“ erklärt Prof. Ulrich Keilholz, Sprecher im Lenkungsausschuss NCT Berlin und Direktor des Charité Comprehensive Cancer Center.

Politisch gewollt und breit getragen

Veranstalter der Konferenz ist das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), Träger aller sechs NCT Standorte. Unterstützt wird die Konferenz vom BMFTR, der Deutschen Krebshilfe und dem Haus der Krebs-Selbsthilfe. Damit wird deutlich: Patientenbeteiligung ist kein „nice to have“, sondern politisch gewollt – und der Prüfstein für eine Krebsforschung, die relevant, menschlich und zukunftsfähig ist.

Programm und Ausblick

Die dreitägige Konferenz bietet ein vielfältiges Programm mit Keynotes, Podiumsdiskussionen, Workshops und einem Science Slam. Themen reichen von KI-basierten Anwendungen in molekularen Tumorboards über digitale Prävention bis hin zu Fragen der Ethik und Patientenvertretung. Doch ebenso wichtig wie die Bühne sind die Gespräche dazwischen: in Pausen, auf Fluren und beim Netzwerken entstehen Ideen und Allianzen, die die Zeitenwende in der Krebsmedizin weiter vorantreiben.

Das Bild (Copyright: DKFZ/NCT) zeigt Alexia Parsons, Leiterin der Projektgruppe „Nationale Dekade gegen Krebs“ des Bundesforschungsministeriums, bei der Begrüßung zur 4. Nationalen Patienten-Experten Konferenz in Berlin. 

Pressekontakt:
Janna von Greiffenstern
NCT Kommunikation
Strategische Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Deutsches Krebsforschungszentrum
Stiftung des öffentlichen Rechts
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg

Telefon +49 6221 42 2255
janna.vongreiffenstern(at)dkfz.de 
www.nct.dkfz.de 

Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT)

Das NCT ist eine langfristig angelegte Kooperation zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), exzellenten Partnern in der Universitätsmedizin und weiteren herausragenden Forschungspartnern an verschiedenen Standorten in Deutschland: Berlin, Dresden, Heidelberg, SüdWest (Tübingen-Stuttgart/Ulm), WERA (Würzburg mit den Partnern Erlangen, Regensburg und Augsburg) und West (Essen/Köln). Der NCT Ausbau im Jahr 2023 von den ursprünglich zwei Standorten Heidelberg und Dresden auf sechs Standorte wurde durch das Bundesforschungsministerium im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs angetrieben und durch die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen unterstützt. Im NCT Berlin arbeiten Forschende der Charité – Universitätsmedizin Berlin, des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) und des Max Delbrück Center eng zusammen. 

Ziel des NCT ist, Innovationen in der Krebsforschung in Deutschland zielgerichtet und schnell in Studien zu überführen, um Krebs nach neuestem Stand der Forschung erfolgreich zu diagnostizieren und unter Beibehaltung einer hohen Lebensqualität zu behandeln. Patient:innen sind dabei Forschungspartner auf Augenhöhe.