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vom 18.04.2018

Doppelerfolg für Sarkomforscher

Damit Krebsforschung beim Patienten ankommt, müssen Ärzte und Krebsforscher eng zusammenarbeiten. Mitarbeitern des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg unter der Leitung von Professor Stefan Fröhling haben diesen translationalen Gedanken erfolgreich umgesetzt und konnten so Fortschritte auf dem Gebiet der Sarkomforschung erzielen: Neben dem Start einer Studie für eine seltene Knochentumorart wurden die Heidelberger Wissenschaftler gleich mit zwei wissenschaftlichen Preisen ausgezeichnet.

Neuer Ansatz für bösartige Muskeltumoren
Leiomyosarkome, bösartige Tumoren der glatten Muskulatur, können nahezu überall im Körper auftreten. Häufig entstehen sie an der Gebärmutter, im Bauchraum oder an der Muskulatur der Blutgefäße. Dr. Priya Chudasama, Mitarbeiterin in der Abteilung „Translationale Onkologie“ am NCT, wurde für ihre präklinischen Arbeiten des Sarkomschwerpunkts mit dem Forschungspreis der Deutschen Sarkomkonferenz ausgezeichnet. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert und würdigt Ihre Forschung an den Leiomyosarkomen. „Leider treten die Tumoren trotz radikaler Operationen häufig erneut auf oder haben sich bereits im Körper ausgebreitet", sagt Professor Stefan Fröhling vom NCT Heidelberg. Seine Kollegin konnte zusammen mit ihrem Team erstmals das Erbgut der bösartigen Tumoren der glatten Muskulatur umfassend analysieren. Bei einem hohen Prozentsatz der Tumoren entdeckten sie eine genetische Schwachstelle der Krebszellen: Hier könnten in Zukunft zielgerichtete Therapien ansetzen. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Nature Communications publiziert. Darüber hinaus erhielt Chudasama den mit 1500 Dollar dotierten AACR-Pezcoller Foundation Scholar-in-Training Award.

Weitere Informationen: https://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2018/dkfz-pm-18-01c2-Gendefekt-macht-boesartige-Muskeltumoren-angreifbar.php

Studie zu Chordomen gestartet
Mit dem Uncommon Collaboration Award zeichnete die Chordoma Foundation die hervorragende disziplin- und standortübergreifende Zusammenarbeit der Heidelberger Wissenschaftler um Stefan Fröhling mit ihren Ulmer Kollegen aus. In enger Zusammenarbeit mit der NCT Studienzentrale unter Leitung von Professor Richard Schlenk starteten die Heidelberger Forscher zusammen mit ihren Partnern am Universitätsklinikum Ulm und am Westdeutschen Tumorzentrum in Essen eine klinische Studie, die den Stellenwert einer zielgerichteten Therapie bei Patienten mit Chordomen prüft. Untersucht wird hierbei, ob ein zielgerichtetes Medikament das Wachstum dieser seltenen Tumoren bei Patienten mit wiederkehrender oder metastasierter Erkrankung verringern oder sogar stoppen kann. Diese gemeinsamen klinischen Aktivitäten aus Heidelberg und Ulm wurden im Rahmen des International Chordoma Research Workshop in Cambridge (USA) öffentlich gewürdigt. 

Weitere Informationen:
https://preview.nct-heidelberg.de/das-nct/newsroom/aktuelles/details/studie-gestartet-zielgerichtete-therapie-fuer-patienten-mit-chordomen.html
https://www.chordomafoundation.org/latest-updates/2018-uncommon-awards