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vom 13.03.2020

Trauer um Krebsforscherin Clara D. Bloomfield

Am 1. März 2020 ist die amerikanische Krebsforscherin Clara D. Bloomfield im Alter von 77 Jahren verstorben. Von 2009 bis 2017 war Bloomfield Mitglied im Scientific Advisory Board (SAB) des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT).

Bloomfield forschte über 50 Jahre an Blutkrebsarten. Sie und ihre Mitarbeiter identifizierten mehrere genetische Veränderungen bei Leukämien und Lymphomen und stellten fest, dass diese Anomalien zu den wichtigsten Faktoren gehören, die die Prognose eines Patienten bestimmen. Bloomfield war unter anderem an der Entdeckung des Philadelphia-Chromosoms bei Patienten mit akuter lymphoblastischer Leukämie (ALL) beteiligt. Mit Ihren Forschungsergebnissen revolutionierte sie die wissenschaftlich basierte, personalisierte Behandlung von Krebspatienten. Ihre Arbeiten führten dazu, dass die genetischen Merkmale bei der Diagnose von akuten Leukämien in die Klassifikation dieser Erkrankungen aufgenommen wurden.

Bloomfield arbeitete ab 1980 als Professorin für Medizin an der Universität von Minnesota. Im Jahr 1989 wurde sie Professorin für Medizin und Leiterin der Abteilung für Onkologie an der State University of New York at Buffalo. Gleichzeitig war sie Vorsitzende der Abteilung für Medizin am Roswell Park Cancer Institute. 1997 zog sie nach Columbus, Ohio, wo sie die Aufgaben als Direktorin des Ohio State University Comprehensive Cancer Center - Arthur G. James Cancer Hospital und Richard J. Solove Research Institute (OSUCCC-James) übernahm. Bloomfield war im Vorstand zahlreicher Organisationen wie der American Association for Cancer Research (AACR) als auch der American Society of Clinical Oncology (ASCO) tätig.

Bloomfield war für viele Frauen in Wissenschaft und Medizin ein Vorbild und setzte sich Zeit ihres Lebens für die Gleichberechtigung und Förderung von Frauen ein. So war sie die erste Frau, die den Vorsitz des Wissenschaftlichen Beirats der National Cancer Institute (NCI)-Abteilung für Krebsbehandlung innehatte, eine der ersten weiblichen Lehrstuhlinhaberinnen für Medizin (Roswell Park Cancer Institute) und eine der ersten weiblichen NCI-Direktorinnen für ein umfassendes Krebszentrum (Ohio State). Sie betreute mehr als 100 Frauen, die als Professorinnen an angesehenen Universitäten oder als Wissenschaftlerinnen in Führungspositionen am NCI oder in der Industrie tätig waren.