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vom 16.12.2013

NCT startet Sprechstunde für ältere Krebspatienten

Initiative am NCT zur besseren geriatrisch-onkologischen Versorgung in der Metropolregion Rhein-Neckar / Studie zu Diagnostik und Behandlung älterer Menschen knüpft direkt an

 

Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg wartet mit einem neuen Angebot für ältere Mitbürger auf und startet eine geriatrisch-onkologische Sprechstunde. Sie richtet sich vor allem an Krebspatienten über 75 Jahre. Eng an diese Sprechstunde geknüpft ist eine Studie, die dazu beitragen soll, die Diagnostik und Versorgung von Krebspatienten fortgeschrittenen Alters zu verbessern. Beide Aktivitäten gehen zurück auf das „Zentrum für Geriatrische Onkologie und Biologie in der Metropolregion Rhein-Neckar“ – kurz: „Zobel“ –, das im April dieses Jahres an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg gegründet wurde. Sprecher dieser Initiative ist Professor Dr. Matthias Ebert, Direktor der II. Medizinischen Klinik an der Universitätsmedizin Mannheim. 

Versorgungslücke schließen
„Zobel“ will gemeinsam mit dem NCT eine Versorgungslücke schließen, die eine Vielzahl von Patienten betrifft. Von den rund 2,4 Millionen Menschen, die in der Metropolregion Rhein-Neckar leben, sind etwa ein Viertel 60 Jahre und älter. In dieser Altersgruppe ist die Zahl der onkologischen Neuerkrankungen besonders hoch. Doch fehlt es noch an wissenschaftlichen Erkenntnissen zu den besonderen Eigenheiten von Tumoren in der alternden Bevölkerung und wie diese am besten zu behandeln sind. Dies trifft insbesondere bei Patienten, die gleichzeitig unter mehreren Erkrankungen leiden, zu.

Es gilt insofern, die Versorgung geriatrisch-onkologischer Patienten in der Metropolregion Rhein-Neckar strukturiert und wissenschaftlich begleitet zu verbessern. Daher gibt es im Zusammenhang mit der neuen Sprechstunde am NCT, die von Dr. Anne Katrin Berger und Professor Dr. Henning Schulze-Bergkamen betreut wird, eine enge Kooperation mit der Universitätsmedizin Mannheim (UMM), die außerdem eine Sprechstunde speziell für gastrointestinale Tumoren bei älteren Patienten anbietet.

Therapieentscheide in den Fokus stellen
Die neue Sprechstunde wird vor allem eine Hilfe für ältere Krebspatienten und ihre Angehörigen sein. Geöffnet ist sie freitags von 8:00 bis 10:00 Uhr im Patientenzentrum des NCT, Im Neuenheimer Feld 460. Patienten werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0 62 21 / 56 59 24 oder per Fax unter 0 62 21 / 56 47 57 anzumelden. Ebenso können Patienten mit gastrointestinalen Tumoren und deren Angehörige sich an das Interdisziplinäre Tumorzentrum in Mannheim (ITM) wenden (Rufnummer 0621 / 383-4219), das seine Sprechstunde mittwochs von 9:00 bis 13:00 Uhr anbietet.

Besonderes Augenmerk wollen die Mediziner in ihren Sprechstunden der Therapieentscheidung zukommen lassen. Professor Schulze-Bergkamen, Medizinische Onkologie im NCT: „Bei älteren Menschen mit einer Krebsdiagnose ist das nicht immer leicht. Häufig sind Vor- und Begleitkrankheiten zu berücksichtigen.“

„EpiREAL-Studie“
Die an die Sprechstunde angekoppelte Studie mit dem Titel „EpiREAL“ zielt darauf ab, Daten zur Diagnostik und Behandlung sowie zum Krankheitsverlauf von onkologisch erkrankten Patienten ab 75 Jahren in der Region Rhein-Neckar zu erfassen. Idealerweise könnten – nicht zuletzt im Rahmen der Sprechstunde – alle neu untersuchten Patienten eingeschlossen werden. Mit der Studie werden Daten ermittelt, mit denen es möglich ist, Aussagen zur tatsächlichen Versorgung von Krebspatienten höheren Alters zu treffen. Unter anderem untersuchen die Forscher unter der Leitung von Dr. Nicolai Härtel, Oberarzt an der II. Medizinischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim, Krankheitsstadien und gewählte Therapien, den Therapieverlauf, die Qualität der Diagnostik sowie die Lebensqualität der Patienten und deren familiäres Umfeld.

Geriatrisch-onkologische Sprechstunde am NCT:
Freitags von 8:00 - 10:00 Uhr Patientenzentrum NCT
Neuenheimer Feld 460
69120 Heidelberg Anmeldung unter: Tel. 0 62 21 / 56 59 2 oder per Fax unter 0 62 21 / 56 47 57

Über das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg:
Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums, des Universitätsklinikums Heidelberg, der Thoraxklinik Heidelberg und der Deutschen Krebshilfe. Ziel des NCT ist die Verknüpfung von vielversprechenden Ansätzen aus der Krebsforschung mit der Versorgung der Patienten von der Diagnose über die Behandlung, die Nachsorge sowie der Prävention. Die interdisziplinäre Tumorambulanz ist das Herzstück des NCT. Hier profitieren die Patienten von einem individuellen Therapieplan, den fach-übergreifende Expertenrunden, die sogenannten Tumorboards, zeitnah erstellen. Die Teilnahme an klinischen Studien eröffnet den Zugang zu innovativen Therapien. Das NCT ist somit eine richtungs-weisende Plattform zur Übertragung neuer Forschungsergebnisse aus dem Labor in die Klinik. Das NCT kooperiert mit Selbsthilfegruppen und unterstützt diese in ihrer Arbeit.

Ansprechpartner für die Presse:

Doris Rübsam-Brodkorb
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Im Neuenheimer Feld 460
69120 Heidelberg
Tel.: +49 6221 56-5930
Fax: +49 6221 56-350
E-Mail: doris.ruebsam-brodkorb@nct-heidelberg.de
test.nct-heidelberg.de

Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Dr. Stefanie Seltmann
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
Tel.: +49 6221 42-2854
Fax: +49 6221 42-2968
E-Mail: S.Seltmann@dkfz.de
www.dkfz.de

Dr. Annette Tuffs
Leiterin Unternehmenskommunikation /
Pressestelle des Universitätsklinikums Heidelberg und der
Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.:+49 6221 56-4536
Fax:+49 6221 56-4544
E-Mail: annette.tuffs@med.uni-heidelberg.de
www.klinikum.uni-heidelberg.de

Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Ansätze, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.

Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg

Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang

Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 11.000 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 Departments, Kliniken und Fachabteilungen mit ca. 2.000 Betten werden jährlich rund 550.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.600 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland.

www.klinikum.uni-heidelberg.de

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