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vom 26.10.2022

Fragen an den Sozialdienst: Meine Krebserkrankung ist nicht mehr heilbar (palliativ)? Was nun?

Der Sozialdienst am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg und Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) bietet psychosoziale Beratung für onkologische Patient:innen sowie deren Angehörige an, unterstützt bei sozialrechtlichen, beruflichen und wirtschaftlichen Fragestellungen. In der Reihe „Frag den Sozialdienst“ beantworten Mitarbeiter:innen aktuelle und häufig gestellte Fragen von Patient:innen.

Meine Krebserkrankung ist nicht mehr heilbar (palliativ)? Was nun?
Trotz vieler neuer medizinischer Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten kann eine Krebserkrankung so weit fortschreiten, dass sie nicht mehr heilbar ist. Man spricht dann von einer palliativen Erkrankungssituation.

Patient:innen, die an einer fortschreitenden, lebensbegrenzenden Erkrankung leiden, können sich an die Klinik für Palliativmedizin am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) wenden. Palliativmedizin versteht sich als umfassendes, bedarfsorientiertes Unterstützungskonzept für besonders belastete Patient:innen und deren Angehörige. Ziel der Palliativmedizin ist es, Menschen ein möglichst beschwerdefreies Leben zu ermöglichen, auch wenn die zugrunde liegende Erkrankung nicht mehr geheilt werden kann.

Ein bedarfsorientiertes palliativmedizinisches Versorgungsangebot ermöglicht es immer mehr Menschen, auch in der letzten Krankheits- und Lebensphase weitgehend schmerzfrei und bei kontrollierten Symptomen im gewohnten häuslichen Umfeld zu verbleiben. Dieses häusliche Unterstützungskonzept nennt sich spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV). Ein SAPV-Team (wie das SAPV-Team SAPHIR am UKHD) besteht aus Ärzt:innen und Pflegefachkräften und wird bei komplexen, belastenden Symptomen tätig. Diese können beispielsweise Schmerzen, Atemnot, innerer Unruhe, Übelkeit oder Erbrechen sein.

Die Verordnung erfolgt über Haus-, Fach- oder Klinikärzt:innen. Somit kann eine enge Zusammenarbeit nach individuellem Bedarf erfolgen. Sobald eine entsprechende Verordnung ausgestellt wurde, erfolgt durch das zuständige SAPV-Team möglichst schnell ein erster Hausbesuch. Dabei werden die weitere medizinische Behandlung sowie das Vorgehen besprochen und geplant. Dazu zählt auch das Vorgehen, wenn bei Patient:innen Krisen- oder Notfallsituationen auftreten. Zeitnahe Unterstützung durch die SAPV gewährleistet die ständige Rufbereitschaft und Hausbesuchsbereitschaft.

Innerhalb des UKHD werden Palliativpatient:innen in allen Abteilungen durch den palliativmedizinischen Konsildienst SUPPORT unterstützt. Das SUPPORT-Team besteht ebenfalls aus unterschiedlichen Berufsgruppen. Ambulante Patient:innen, die zum Beispiel in den Tageskliniken des NCT Heidelberg behandelt werden, können eine Beratung in der Palliativmedizinischen Ambulanz im NCT-Gebäude in Anspruch nehmen. Die Mitarbeitenden unterstützen dabei bei Fragen der Symptombehandlung, der psychosozialen Unterstützung, der häuslichen Versorgung, aber auch bei sozialrechtlichen oder ethischen Themen.

Wenn dennoch Erkrankungssituationen auftreten, die Zuhause nicht beherrschbar sind, können Patient:innen vorübergehend auf die Palliativstation des UKHD aufgenommen werden. Wenn die häusliche Versorgung aufgrund der fortgeschrittenen Erkrankung dauerhaft nicht mehr gewährleistet werden kann, gibt es die Möglichkeit der stationären Pflege in einem Hospiz.

Für Patient:innen am UKHD/NCT Heidelberg klären die behandelnden Ärzt:innen, der Sozialdienst oder bereits das Eingangsscreening den individuellen palliativen Unterstützungsbedarf. Darüber hinaus können sich Patient:innen jederzeit bei Fragen oder Bedarf an ihre Hausärztin oder -arzt wenden.
 

Weiterführende Links

»Sozialdienst am NCT Heidelberg

»Palliativmedizinischen Ambulanz am NCT Heidelberg

»Klinik für Palliativmedizin am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD)