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vom 13.03.2018

Darmkrebsmonat März - Für ein Leben ohne Darmkrebs

Darmkrebs zählt zu den häufigsten Krebsarten in Deutschland. Direkte Angehörige von Betroffenen, die eine erhöhte Anzahl genetischer Marker aufweisen, tragen dabei ein größeres Risiko, ebenfalls zu erkranken. Dies zeigte auch eine große Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). In den meisten Fällen kann Darmkrebs jedoch durch Vorsorgeuntersuchungen verhindert werden. Ein entsprechendes Vorsorgekonzept hat das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg auf Initiative des Netzwerks gegen Darmkrebs e.V. zusammen mit Fachgesellschaften und Berufsverbänden zum Darmkrebsmonat März ausgearbeitet. Vor diesem Hintergrund unterstützt das NCT Heidelberg auch eine Informationsveranstaltung des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) zum Thema am 28. März in Heidelberg.

Anlässlich des weltweiten Darmkrebsmonats März lädt das Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) zu einer Infoveranstaltung mit Vorträgen rund um Vorsorge und Therapie von Darmkrebs. Führende Experten des Gebiets berichten sowohl über präventive Darmspiegelungen als auch über neue Therapiemethoden. Im Anschluss an die Veranstaltung besteht die Möglichkeit, den Referenten Fragen zu stellen. Eingeladen sind Patienten, Angehörige und Interessierte.

Veranstaltung zum Darmkrebsmonat März 2018: Von der Vorsorge bis zur Therapie - Heidelberger Experten Informieren
Termin: 28. März 2018, 17:00 bis 19:40 Uhr
Veranstaltungsort: Hörsaal Medizinische Klinik, Im Neuenheimer Feld 410, 69120 Heidelberg
Weitere Informationen: www.ukhd.de/Darmkrebsmonat

Familärer Darmkrebs - frühe Vorsorge rettet Leben
Darmkrebs bei direkten Angehörigen gilt als ein bekannter Risikofaktor. Neben der Familiengeschichte liefert auch das Profil genetischer Risikomarker Informationen über das persönliche Krebsrisiko. In der DACHS-Studie mit 4500 Teilnehmern des DKFZ konnte gezeigt werden, dass zusätzlich zur Beachtung der Familiengeschichte auch eine Untersuchung von Erbgutmarkern bei der präzisen und individuellen Risikoermittlung hilft. Diese Informationen  wirken ergänzend statt redundant, denn auch Lebensstilfaktoren wie Rauchen oder Bewegungsmangel können ursächlich sein. Die Experten für Darmkrebsprävention vom DKFZ und NCT Heidelberg halten es dementsprechend für sinnvoll, bei Menschen mit erhöhtem Risiko mit der Darmkrebs-Vorsorge deutlich vor dem 50. Lebensjahr zu beginnen

Informationen zur DACHS-Studie: https://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2018/dkfz-pm-18-14-Darmkrebs-Kombinierte-Analyse-verbessert-Risikovorhersage.php

Dringender Handlungsbedarf - Vorsorgekonzept für Deutschland
Ab dem 50. Lebensjahr hat jeder Versicherte in Deutschland Anspruch auf regelmäßige präventive Untersuchungen. Das Screening beinhaltet jährliche Stuhluntersuchungen. Ab dem 55. Lebensjahr ist zusätzlich eine Darmspiegelung möglich. Die Kosten hierfür tragen die Krankenkassen im Rahmen gesetzlich geregelter Präventionsmaßnahmen. Im Jahr 2013 wurde das Krebserkennungs- und Registergesetz verabschiedet, das die Früherkennung als organisiertes Programm vorsieht. Versicherte sollen zukünftig postalisch zu den Untersuchungen eingeladen werden. Diese Frist zur Umsetzung wurde allerdings nicht eingehalten. Auch eine offizielle Anhörung der zuständigen medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften, die die notwendige Expertise einbringen könnten, wurde bislang nicht eingeleitet.

In einem gemeinsamen Positionspapier konkretisieren nun neben dem NCT Heidelberg weitere führende Fachgesellschaften eine entsprechende Strategie: Dem Einladungsschreiben zum Darmkrebsscreening, das alle Menschen ab dem 50. Lebensjahr erhalten werden, soll direkt ein immunologischer Stuhltest sowie ein vorfrankierter Rückumschlag beiliegen, um die Hemmschwelle zur Teilnahme zu verringern. Das Datenmanagement erfolgt dabei durch eine zentrale und neutrale Organisation.

Es ist das erste Mal, dass sich die relevanten Organisationen im Vorfeld auf ein gemeinsames Konzept zur Verbesserung der Darmkrebsvorsorge in Deutschland verständigt haben. Mit dem gemeinsamen Umsetzungsplan bekräftigen die Verbände den aus ärztlicher Sicht dringenden Handlungsbedarf und erklären sich zur konstruktiven Mitarbeit bei der Ausgestaltung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss bereit. Noch gibt es eine Reihe an offenen Fragen, die unter anderem auf dem Kongress „Innovations in Oncology“ in Berlin am 22.6.2018 mit den Entscheidungsträgern in Deutschland weiterbearbeitet werden sollen.

Das Positionspapier zur Darmkrebsprävention kann unter folgenden Link heruntergeladen werden:
https://www.netzwerk-gegen-darmkrebs.de/wp-content/uploads/2018/02/Positionspapier_Organisiertes-DK-Screening_März2018_final.pdf