Am 5. Juli erhielt das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg besonderen Besuch: Eine Delegation des Cancer Core Europe (CCE) Verbundes war zu Besuch am NCT Heidelberg und am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Diese Zusammenkunft bot eine wertvolle Gelegenheit für den Austausch über innovative Ansätze in der Krebsforschung, aktuelle gemeinsame Aktivitäten und zukünftige Kooperationen.
Sprecher des CCE ist seit Oktober 2023 Josep Tabernero, Direktor des Vall d'Hebron Institute of Oncology (VHIO) und Leiter der Abteilung für medizinische Onkologie am Vall d'Hebron Barcelona Hospital Campus. Er besuchte die Heidelberger Partner das erste Mal seit seinem Amtsantritt gemeinsam mit weiteren Kolleg:innen aus Barcelona.
Nach der Begrüßung und einem Überblick zum NCT Heidelberg sowie seinen Trägern durch Stefan Fröhling, Geschäftsführender Direktor am NCT Heidelberg, Abteilungsleiter am DKFZ und Mitglied im CCE Vorstand, ging es für die Delegation mit Irene Braña, Global Principal Investigator (PI) der CCE Basket of Baskets Studie, Javier Carmona, Chief Scientific Officer CCE, und Elena Chavarria, Mitglied des CCE Operational Board, in den fachlichen Austausch. Zuerst stand das Thema Molekulare Präzisionsonkologie und damit verbundene Studien auf der Agenda. Danach wurde auf patientenzentrierte Forschung eingegangen und unterschiedliche Facetten der Einbindung von Patient:innen als Partner in Forschung und klinischen Studien besprochen.
Beim anschließenden, öffentlichen CCE-Symposium „Joining Forces for Translational and Clinical Cancer Research“ erläuterte Josep Tabernero in seinem Eröffnungsvortrag die Vision, Struktur sowie Strategie von CCE und machte deutlich, dass viele Herausforderungen in der Krebsforschung nur gemeinschaftlich gelöst werden können. Auch Irene Braña stellte ihren Talk unter das Motto „What can we do collectively that we cannot do individually?“ und präsentierte die CCE-Arbeit rund um klinische Studien und translationale Forschung. Martin Lablans, DKFZ und Universitätsmedizin Mannheim, sprach danach über das CCE Virtual Data Center, das aktuell federführend durch seine Abteilung aufgebaut wird. Priya Chudasama, DKFZ und NCT Heidelberg, und Bruno Köhler, Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) und NCT Heidelberg, teilten eigene Erfahrungen aus der CCE Summer School und dem TRYTRAC-Programm (advanced TRaining program for Young leaders in TRAnslational Cancer research) und präsentierten die CCE-Angebote zu Bildung und Ausbildung. Einen Überblick über die Struktur und die Ansprechpartner:innen in Heidelberg gab Petra Oberrauch, NCT Heidelberg und Mitglied des CCE Operational Board. Die Teilnehmenden des Symposiums nutzen die Gelegenheit für Fragen und so gab es gute Diskussionen zu den einzelnen Themen. Lena Maier-Hein, Geschäftsführende Direktorin am NCT Heidelberg und Abteilungsleiterin am DKFZ, verdeutlichte im Abschlussvortrag die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) für die medizinische Bildgebung, zeigte den aktuellen Stand sowie Chancen und Hürden auf.
Danach stand für die Delegation ein Besuch des NCT Heidelberg, geführt von Dirk Jäger, Geschäftsführender Direktor am NCT Heidelberg und Leiter der Medizinischen Onkologie am UKHD auf dem Programm.
Darauf folgten zum einen der Austausch zu den klinischen Studienaktivitäten am NCT Heidelberg und möglichen gemeinsamen Aktivitäten, zum anderen ging es im Anschluss um digitale Onkologie, integrierte Datensätze und KI. Den Abschluss bildete ein Besuch am Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum (HIT), geleitet von Amir Abdollahi, Geschäftsführender Direktor am NCT Heidelberg und Leiter der Translationalen Radioonkologie am UKHD, und Maximilian Knoll aus derselben Abteilung.
Cancer Core Europe wurde 2014 gegründet, um die Entwicklung innovativer Krebstherapien durch enge Zusammenarbeit in der translationalen und klinischen Forschung zu beschleunigen. Die CCE-Mitglieder haben die gemeinsame Vision, die Krebsforschung und -behandlung neu zu gestalten, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Spitzenforschung zu erhöhen und den schnellen Transfer von experimentellem Wissen und Forschungsergebnissen in die Kliniken zu sichern – zum Wohle der Patient:innen. Neben dem NCT Heidelberg und dem DKFZ sowie dem Vall d’Hebron Institute of Oncology gehören das Cancer Research UK Cambridge Centre (Vereinigtes Königreich), Institut Gustave Roussy (Frankreich), Karolinska Institutet (Schweden), Netherlands Cancer Institute (Niederlande) und Fondazione IRCCS Istituto Nazionale dei Tumori di Milano (Italien) zu den sieben Mitgliedern. Aus Heidelberg sind Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender DKFZ, sowie Stefan Fröhling, Mitglieder im Board of Directors.
Weitere Informationen gibt es hier und auf der Cancer Core Europe Website.