Titus Brinker mit dem Innovationspreis Dermatologie 2019 ausgezeichnet
Für die Entwicklung einer teledermatologischen Smartphone-App wurde Titus Brinker vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg mit dem Innovationspreis durch den Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) ausgezeichnet. Nutzer können dabei über „AppDoc“ digital eine erste Einschätzung bei verdächtigen Hautflecken durch qualifizierte Hautfachärzte einholen. Der Service schließt damit die Lücke zwischen einer Internetrecherche und einem persönlichen Praxisbesuch.
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg, eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und der Deutschen Krebshilfe.
Zum neunten Mal würdigte der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) innovative Projekte, die den Behandlungserfolg von Patienten in der dermatologischen Praxis verbessern. Als einer der Preisträger wurde Titus Brinker, Assistenzarzt an der Universitäts-Hautklinik Heidelberg und Leiter der App-Entwicklung am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg und Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) mit dem Innovationspreis 2019 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert.
Mit der Smartphone-Anwendung „AppDoc“ ist es Hautfachärzten aus Deutschland erstmals erlaubt, Patienten mit Hautproblemen ohne einen ersten persönlichen Kontakt digital zu befunden. „In vielen Fällen möchte der Patient eine Vorabeinschätzung haben, wie dringend die von ihm entdeckte Hautveränderung tatsächlich behandelt werden muss. „AppDoc“ liefert diese erste Einschätzung, inklusive einer Handlungsempfehlung, die dem Patienten den Gang zum Arzt meist bereits ersparen kann“, berichtet Alexander Enk, Direktor der Hautklinik am Universitätsklinikum Heidelberg.
Die Smartphone Anwendung „AppDoc“ steht über die Webseite www.online-hautarzt.net sowie für iPhones und Android Smartphones zum Download zur Verfügung. Für die Nutzer ist der Service anonym. Um sich eine Erstmeinung einzuholen, müssen drei Fotos der betroffenen Hautstelle aufgenommen sowie einige Fragen zu möglichen Symptomen beantwortet werden. Die Bilder und Informationen werden anschließend über eine verschlüsselte Verbindung an einen Hautfacharzt aus Baden-Württemberg übermittelt. Patienten ohne Smartphone können auch über eine Digitalkamera oder die AppDoc-Webseite die Bilder ihres verdächtigen Hautflecks bereitstellen. „AppDoc“ verspricht dem Patienten innerhalb von 48 Stunden eine Ersteinschätzung digital zu übermitteln. Für die teilnehmenden Hautfachärzte aus Baden-Württemberg ist der digitale Service nach der Gebührenordnung für Ärzte abrechenbar. Der Nutzer bezahlt eine Service-Gebühr in Höhe von 24,95 Euro.
„Seit November 2018 konnten wir über 300 Menschen mit AppDoc bei ihren Hautproblemen helfen. Darunter waren auch Befunde, bei denen die Empfehlung für eine weitere Behandlung in der Praxis ausgesprochen wurde. Gleichzeitig konnten wir aber auch vielen Menschen, die zwischen den Feiertagen oder am Wochenende Befunde eingesandt hatten schnelle Entwarnung für ihre Auffälligkeit geben“, schildert Titus Brinker die ersten Erfahrungen mit AppDoc.
Der digitale Dienst arbeitet nicht mit Online-Versandapotheken zusammen, sondern möchte vielmehr lokale Apotheken unterstützen: „Telemedizin kann nur dann nachhaltig erfolgreich sein, wenn sie die qualifizierte Apotheke vor Ort mit ihrer wichtigen Beratungs- und Kontrollfunktion gerade auch für ältere Menschen langfristig nicht schwächt, sondern stärkt.“, sagte Brinker in seiner Preisansprache.
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BU: Präsident des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen (BVDD) Dr. Bernd Strömer (links) überreicht den Innovationspreis 2019 an Titus Brinker (rechts).
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BU: Titus Brinker, Assistenzarzt an der Universitäts-Hautklinik Heidelberg und Leiter der App-Entwicklung am NCT Heidelberg und DKFZ.
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BU: Mit der Smartphone-Anwendung AppDoc erhalten Patienten schnell und anonym eine Einschätzung Ihres Hautproblems durch einen Hautfacharzt
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Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD), der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg und der Deutschen Krebshilfe. Ziel des NCT ist es, vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung möglichst schnell in die Klinik zu übertragen und damit den Patienten zugutekommen zu lassen. Dies gilt sowohl für die Diagnose als auch die Behandlung, in der Nachsorge oder der Prävention. Die Tumorambulanz ist das Herzstück des NCT. Hier profitieren die Patienten von einem individuellen Therapieplan, den fachübergreifende Expertenrunden, die sogenannten Tumorboards, erstellen. Die Teilnahme an klinischen Studien eröffnet den Zugang zu innovativen Therapien. Das NCT ist somit eine richtungsweisende Plattform zur Übertragung neuer Forschungsergebnisse aus dem Labor in die Klinik. Das NCT kooperiert mit Selbsthilfegruppen und unterstützt diese in ihrer Arbeit. Seit 2015 hat das NCT Heidelberg in Dresden einen Partnerstandort. In Heidelberg wurde 2017 das Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) gegründet. Die Kinderonkologen am KiTZ arbeiten in gemeinsamen Strukturen mit dem NCT Heidelberg zusammen.
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden.
Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.
Universitätsklinikum Heidelberg
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit fast 2.000 Betten werden jährlich rund 65.000 Patienten vollstationär, 56.000 mal Patienten teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum und der Deutschen Krebshilfe hat das Universitätsklinikum Heidelberg das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg etabliert, das führende onkologische Spitzenzentrum in Deutschland. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.700 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg.