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vom 30.03.2022

Deutscher Krebspreis geht an Heidelberger Spitzenforscher

Pressemitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD)

Prof. Dr. Frank Winkler vom Universitätsklinikum Heidelberg ist Preisträger in der Sparte „Translationale Forschung" / Ausgezeichnet werden seine herausragenden Arbeiten zu Hirntumoren, die auch Ansätze für wirksamere Therapien dieser aggressiven Tumoren bieten

Für seine herausragenden Arbeiten in der Krebsmedizin erhält Professor Dr. Frank Winkler den renommierten Deutschen Krebspreis 2022 in der Sparte „Translationale Forschung". Damit werden seine bedeutenden Beiträge zum Transfer experimenteller Forschungsergebnisse in den klinischen Bereich ausgezeichnet. Winkler ist Geschäftsführender Oberarzt der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg und Arbeitsgruppenleiter in der Klinischen Kooperationseinheit Neuroonkologie am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Als Arzt und Wissenschaftler ist der Neurologe außerdem im Rahmen des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg tätig. Der Preis der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebsstiftung zählt zu den höchsten Auszeichnungen in der Onkologie und wird jährlich in den Sparten „Klinische Forschung", „Translationale Forschung" und „Experimentelle Forschung" vergeben.

Neuartige Therapien entwickeln, bestehende Therapien verbessern

Prof. Frank Winkler arbeitet an grundlegenden Fragen, die für eine bessere Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Hirntumoren bedeutsam sind. Seine Entdeckungen liefern die Erklärung dafür, warum bestimmte Hirntumorarten, z.B. Glioblastome, so schlecht auf gängige Therapieformen ansprechen. Diese Tumoren wachsen wie ein Pilzgeflecht diffus in das gesunde Gehirn ein; sie lassen sich durch eine Operation kaum vollständig entfernen und überstehen auch eine intensive Chemo- und Strahlentherapie.

Winkler fand heraus, dass die Tumorzellen in einem großen Netzwerk miteinander kommunizieren, überlebenswichtige Stoffe austauschen, und sich so den Effekten einer Strahlen- oder Chemotherapie entziehen können. Auch für die Ausbreitung der Erkrankung spielt die Netzwerk-Kommunikation eine wichtige Rolle. Die Tumorzellen sind sogar mit gesunden Nervenzellen vernetzt und empfangen direkte Signale von ihnen – auf diese Weise können die Tumore schneller wachsen. Die Mechanismen, denen Winkler auf der Spur ist, bieten nicht nur fundamental neue Erklärungsansätze für das hochaggressive Wachstum dieser Tumorart. Sie liefern auch Ansätze für neuartige Therapien - um das Hirntumorwachstum zu stoppen und bereits existierende Therapien wirksamer zu machen. Die Störung und sogar Zerstörung von Tumorzell-Netzwerken wird so zu einem ganz neuen Therapieprinzip in der Onkologie, mit ersten klinischen Studien, die auf diesen Erkenntnissen aufbauen.

Die weiteren Preisträger des Deutschen Krebspreises 2022 sind:

Prof. Dr. Mathias Heikenwälder (Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg) in der Kategorie „Experimentelle Forschung"
Prof. Dr. Salah-Eddin Al-Batran (Krankenhaus Nordwest, Frankfurt am Main) in der Kategorie „Klinische Forschung"

Weitere Informationen im Internet

Neurologische Universitätsklinik Heidelberg
Arbeitsgruppe Experimentelle Neuroonkologie
Arbeitsgruppe Experimentelle Neuroonkologie (DKFZ)
Zur Person: Professor Dr. Frank Winkler

Pressekontakt

Doris Rübsam-Brodkorb
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Stellvertretende Pressesprecherin
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