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TOP-Studie (Teil II)

Individuelle Trainingssteuerung bei onkologischen Patienten

Studienleitung: 
Prof. Dr. Joachim Wiskemann

Co-Studienleitung:
Prof. Dr. Dirk Jäger

Kurzbeschreibung

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass onkologische Patienten durch körperliches Training ihre Leistungsfähigkeit und Lebensqualität steigern sowie Spätfolgen der Therapie reduzieren können. Bislang ist kaum untersucht, wie ein entsprechendes Training für onkologische Patienten gestaltet werden kann, um optimale Effekte zu erzielen und eine Über- oder Unterforderung zu vermeiden. Häufig wird zu gleichförmigem Training geraten, das sich „etwas anstrengend“ anfühlen soll und nicht weiter spezifiziert ist. Im Leistungssport werden differenziertere Trainingsmethoden genutzt: Athleten absolvieren Leistungstests, von welchen individuelle Intensitätsvorgaben abgleitet werden. Dann wird statt gleichförmiger Belastungen der Trainingsreiz variiert, um größere Effekte zu erzielen. Ziel der TOP-Studie Teil II ist es daher, Trainingsmethoden aus dem Leistungssport unter Berücksichtigung der aktuellen Leistungsfähigkeit auf onkologische Patienten zu übertragen, um das Training individueller und effektiver zu gestalten.

Patientin trainiert mit Sporttherapeut

Die TOP-Studie Teil II ist eine vierarmige randomisierte kontrollierte Trainingsinterventionsstudie, in die 60 Mamma- und 60 Prostatakarzinompatienten 6-52 Wochen nach Abschluss der Primärtherapie eingeschlossen werden. Die Teilnehmer erhalten entweder ein zwölfwöchiges Ausdauer- oder ein zwölfwöchiges Krafttraining mit zwei Trainingseinheiten pro Woche.

Die Teilnehmer des Ausdauertrainings werden randomisiert einer von zwei Trainingsmethoden zugewiesen. Bei einer der Trainingsmethoden handelt es sich um ein gleichförmiges Ausdauertraining während die andere Methode an leistungssportlichen Methoden orientiert ist und sich hoch intensive Intervalltrainingseinheiten mit moderaten Dauereinheiten abwechseln.

Auch die Teilnehmer des Krafttrainings werden randomisiert einer von zwei Trainingsmethoden zugewiesen. Die Teilnehmer erhalten somit entweder ein gleichförmiges am Gesundheitssport orientiertes Training oder ein am Leistungssport orientiertes Training mit wechselnden Gewichten und Wiederholungszahlen.
Welche der zwei Ausdauertrainingsmethoden und welche der zwei Krafttrainingsmethoden die effektivere ist, wird primär anhand der körperlichen Leistungsfähigkeit festgestellt. Weitere Endpunkte sind u.a. Lebensqualität sowie Veränderungen bezüglich Fatigue und Depression.
Drei Termine zur Leistungsdiagnostik finden im Abstand von je 12 Woche am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg statt (direkt vor der zwölfwöchigen Trainingsphase, direkt nach der zwölfwöchigen Trainingsphase und 12 Wochen nach der Trainingsphase). Das Training selbst kann entweder am NCT oder bei einem unserer wohnortnahen Kooperationspartner über das Netzwerk OnkoAktiv absolviert werden.

Die TOP-Studie ist von der Dietmar Hopp-Stiftung gefördert.

Aktueller Stand

Die Rekrutierungsphase hat im Dezember 2017 begonnen.

Logo Dietmar Hopp Stiftung
 

Kontakt

PD Dr. Joachim Wiskemann

PD Dr. Joachim Wiskemann
Tel.: 06221 56-5904
E-Mail: joachim.wiskemann@nct-heidelberg.de

Petra Armbrust

Petra Armbrust
Tel.: 06221 56-38714
E-Mail: petra.armbrust@nct-heidelberg.de

Auf einen Blick

  • Studienziel: Optimierung der positiven Effekte von Kraft- und Ausdauertraining
  • Design: vierarmige randomisierte kontrollierte Trainingsinterventionsstudie mit zwölfwöchigem Kraft- oder Ausdauertraining
  • Studienpatienten: Mamma- und Prostatakrebspatienten (18 – 75 Jahre) 6 bis 52 Wochen nach Abschluss der Primärtherapie (Operation, Chemotherapie, Radiotherapie)