3 Das Wohl des Patienten als höchstes Ziel Spitzenleistung für bessere TherapienMolekulare Diagnostik interdiszipli näre Therapieplanung und personali sierte Behandlung unter Berücksich tigung des aktuellsten medizinischen Wissens So sieht die optimale Krebsversorgung im 21 Jahrhundert aus Das NCT setzt diese Vision in Deutschland beispielhaft um und erhält von internationalen Gutachtern Bestnoten Der Umgang mit Krebs gehört in modernen Gesundheitssystemen zu den zentralen Aufgaben Die Weltge sundheitsorganisation WHO erwartet dass im Jahr 2030 weltweit mehr als 21 Millionen Menschen pro Jahr neu an Krebs erkranken Das ist ein An stieg um rund 50 Prozent im Vergleich zu 2012 Auch die Zahl der Todesfälle durch Krebs wird laut WHO von 8 2 auf 13 Millionen ansteigen Prävention stärken Versorgung bündeln Forschung intensivierenIn Deutschland sind es derzeit jährlich etwa 500 000 Menschen die neu mit der Diagnose Krebs konfrontiert wer den Immerhin Die Krebssterblichkeit in den Industrienationen geht zurück Vor 1980 starben noch mehr als zwei Drittel aller Krebspatienten an ihrer Krebserkrankung Heute können etwa 50 bis 60 Prozent der Patienten auf eine dauerhafte Heilung hofen betont Professor John Mendelsohn Mendelsohn war langjähriger Präsi dent des MD Anderson Cancer Center in Houston Texas und hat einen gu ten Überblick über die weltweite Ge samtlage in der Krebsversorgung Hinter den trockenen Zahlen verber gen sich nicht nur viele persönliche Schicksale sondern auch erhebliche gesundheitsökonomische Heraus forderungen Schon heute gehen in Deutschland etwa 10 Prozent aller Gesundheitsausgaben in die Krebs versorgung Die Tendenz ist steigend weil als Folge des demograischen Wandels immer mehr Menschen an Krebs erkranken und weil die zuneh mend erfolgreichen Krebstherapien dazu führen dass ehemals rasch tödli che Tumoren immer häuiger zu chro nischen langfristig behandelbaren Erkrankungen werden Mit einer optimalen Krebsversorgung alleine ist es aber nicht getan Noch immer gelingt es bei knapp der Hälfte der Krebspatienten nicht eine dauer hafte Heilung zu erreichen Vor allem bei fortgeschrittenen Tumorerkran kungen stößt die Krebsmedizin häuig an Grenzen so Mendelsohn Um auch diesen Patienten helfen zu können muss das molekulare Verständnis von Krebs durch umfangreiche Grundla genforschung noch weiter ausgebaut werden Erst wenn der individuelle Tumor in seinen speziischen Wachs tumsprozessen auch im fortgeschrit tenen Stadium genau verstanden wird kann eine Therapie präzise darauf abgestimmt werden Onkologische Spitzenzentren bringen Forschung in die Fläche Die molekularen Erkenntnisse dür fen aber nicht im Elfenbeinturm der Wissenschaft bleiben Sie müssen mit Hilfe klinischer Forschung zu den Pati enten gebracht werden Diese Trans lation ist in Deutschland die Aufgabe der Onkologischen Spitzenzentren oder Comprehensive Cancer Centers CCC Derzeit fördert die Deutsche Krebshilfe 13 dieser CCC Das NCT in Heidelberg ist eines davon Die Onkologischen Spitzenzentren fungieren als zentrale Anlaufstelle für Krebspatienten und bieten zum frühestmöglichen Zeitpunkt Zugang zu modernster Diagnostik und The rapie Sie sind eingebettet in Versor gungsnetzwerke in denen moderne Qualitätssicherungssysteme dafür sorgen dass neben der interdiszipli nären Akuttherapie auch Nachsorge psychoonkologische Betreuung und palliative Versorgung auf dem aktu ellsten Stand des Wissens angeboten werden Am NCT haben wir eine Art Eintrittspforte für Tumorpatienten geschafen Wir bringen alle notwendi gen Spezialisten zum Patienten hin so dass in kurzer Zeit die möglichst opti male Therapie gestartet werden kann Unser großes Anliegen ist es neue und bessere Therapien zu entwickeln erklärt Professor Dirk Jäger Mitglied im geschäftsführenden Direktorium und Leiter der Medizinischen Onko logie 1 NCT connect 1 2015

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