NCT connect 1 2015 Kurzmeldungen Multiples Myelom Weniger Nebenwirkun gen bei bestimmter Wirkstoffkombination Eine große multizentrische Studie un ter Federführung des Universitätskli nikums Heidelberg brachte es an den Tag Die beiden zumeist eingesetzten Bortezomibhaltigen Wirkstofkom binationen in der Chemotherapie zur Behandlung des Multiplen My eloms einer Krebserkrankung des Knochenmarks unterscheiden sich was die Intensität der unangeneh men Nebenwirkungen angeht Die Ergebnisse sind im Fachmagazin Leukemia erschienen Die Studie zeigte dass Patienten die im Rahmen ihrer Erstlinien Chemotherapie die Wirkstofkombination mit Cyclophos phamid erhalten seltener unter Ner venschmerzen oder Blutgerinnungs veränderungen leiden Außerdem müssen sie während der Behandlung auch seltener stationär aufgenom men werden als Patienten die mit der Wirkstofkombination Doxorubicin behandelt werden Die Studie die das belegt ist bislang die größte ihrer Art Es nahmen insgesamt 504 Patienten aus 31 meist universitären Zentren und von 75 niedergelassenen Onko logen teil Erstautor Dr Elias K Mai vom Heidelberger Myelomzentrum unter der Leitung von Professor Hart mut Goldschmidt sagt Ausgehend von diesen eindeutigen Ergebnissen empfehlen wir falls keine medizini schen Gründe dagegen sprechen die Wirkstofkombination mit Cyclophos phamid vorzuziehen Gehirntumoren Nachweisverfahren entwickelt Die Mitglieder der Klinischen Koope rationseinheit KKE Neuroimmuno logie und Hirntumorimmunologie des Universitätsklinikums Heidelberg unter der Leitung von Professor Michael Platten haben ein neues Nachweisverfahren entwickelt und patentieren lassen mit dessen Hilfe die Präsentation von bestimmten Antigenen in Tumorgewebsschnitten untersucht werden kann Für ihre Ar beiten zu dem neuen Verfahren und der präklinischen Entwicklung der Peptidvakzinierung wurden Dr There sa Schumacher und cand med Lukas Bunse mit dem Dr Holger Müller Preis für seltene Erkrankungen ausgezeich net Die Ergebnisse einer Studie in der der Nutzen dieses Verfahrens für die Analyse der Präsentation eines in Gehirntumoren häuig vorkommen den mutierten Tumorantigens belegt wurde sind bereits im Journal of Cli nical Investigation publiziert worden Das Nachweisverfahren wird bei einer von der Kooperationseinheit initiier ten Studie zum Nutzen einer Peptid vakzinierung gegen das Tumoranti gen bei Patienten mit IDH1 mutierten Gliomen zum Einsatz kommen Protein BAZ2A begüns tigt aggressives Wachs tum bei Prostatakrebs Wissenschaftler verschiedener Abtei lungen für Bioinformatik und Arbeits gruppen aus den Abteilungen Krebs risikofaktoren und genomforschung entdeckten ein Eiweiß das ein be sonders aggressives Wachstum sowie eine rasche Metastasierung beim Pro statakarzinom begünstigt Die Studie wurde in Nature Genetics veröfent licht Unter der Leitung von Professor Benedikt Brors Professor Roland Eils Professor Christoph Plass und Profes sor Holger Sültmann fanden die Grup pen in enger Zusammenarbeit heraus dass eine verstärkte Produktion des Proteins BAZ2A beim Prostatakarzi nom mit einem CpG Insel Hyperme thylator Phänotyp eng verbunden ist Dadurch werden Metastasierungs Suppressorgene herunterreguliert die eine Streuung des Tumors im Nor malfall hemmen würden In weiterer Zusammenarbeit mit dem Institut für Pathologie des Universitätsklinikums Eppendorf konnte gezeigt werden dass die Überexpression von BAZ2A ein unabhängiger Prädiktor für eine ungünstige Prognose ist Untersu chungen an einem Gewebemikro array von 7 682 Prostatakrebsproben haben das belegt viren HPV stark hochreguliert und in einer Phase IIa Studie getestet wird Ferner wurde ein medikamentöses Verfahren gegen besonders hart näckige onkogene HPV Infektionen entwickelt Im Rahmen eines vom Bundeswirtschaftsministerium ge förderten Programms zur Existenz gründung wird eine Unternehmens ausgründung zur Realisierung dieses Konzeptes vorbereitet Basierend auf Arbeiten zu mole kularen Veränderungen beim Tu morwachstum und während der Metastasierung entdeckten die Wissenschaftler Mechanismen wie Pathogene der Erkennung oder der Abwehr durch das Immunsystem entgehen Diese translationalen Arbeiten inklusive der klinischen Studien werden auch in 2015 und 2016 fortgeführt Zukunftsweisende translationale Forschungsansätze Wissenschaftler der Klinischen Ko operationseinheit KKE Angewandte Tumorbiologie unter der Leitung von Professor Magnus von Knebel Doeberitz haben ein Impfkonzept ge gen Tumoren denen DNA Mismatch Reparaturproteine fehlen entwickelt und konnten die klinische Wirksamkeit im Rahmen einer Phase IIa Studie be legen The Lancet Oncology Journal of the National Cancer Institute JNCI und viele andere Veröfentlichungen haben die Forschungsergebnisse pub liziert Ebenso wurde ein Impfstof gegen das p16INK4a Gen entwickelt das vor allem in Tumoren mit Humanen Papillom FORSCHUNG1

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