NCT connect 2 2016 Krebspatientinnen mit Kinderwunsch Netzwerk FertiPROTEKT hilft seit zehn Jahren Frauen die erfahren dass sie sich einer Krebsbehandlung unterziehen müssen brauchen kompetente und einfühlsame Gesprächspartner Das gilt in erster Linie für die Krankheit selbst aber speziell auch dann wenn sich die betroffenen Frauen Kinder wünschen Vor über zehn Jahren ha ben das einige Heidelberger Frauen ärzte erkannt Unter ihnen Ariane Germeyer und Sabine Rösner sowie zahlreiche Mitstreiter Der ehemalige Mitarbeiter Michael von Wolff heute Leiter der Gynäkologischen Endo krinologie und Reproduktionsmedi zin des Inselspitals Bern gründete das Netzwerk FertiPROTEKT Jede Krebspatientin im gebärfähigen Alter sollte vor einer belastenden Chemo therapie eine Beratung mit Blick auf ihre künftige Fruchtbarkeit bekom men Zudem sollten fruchtbarkeits erhaltende Therapien ausgebaut und flächendeckend angeboten werden Aus den Plänen von einst wurde ein inzwischen weit verzweigtes Netz werk mit über 90 universitären und nicht universitären Zentren das im deutschsprachigen Raum auch auf Österreich und Teile der Schweiz ausgedehnt wurde In Heidelberg ist FertiPROTEKT an der Kinder wunschambulanz des Universitäts klinikums Heidelberg angesiedelt Lobbyarbeit Richtung Gesundheitspolitik und Kassen Anfang 2016 feierte FertiPROTEKT sein zehnjähriges Bestehen Wenige Monate zuvor wurde das Netzwerk als Verein eingetragen Vorsitzender ist Professor Michael von Wolff sein Stellvertreter Professor Ralf Dittrich vom Universitätsklinikum Erlangen Gemeinsam mit Professorin Ariane Germeyer leitende Oberärztin der Universitäts Frauenklinik Heidelberg arbeitet FertiPROTEKT unter anderem daran dass auch die Gesundheits politik und Krankenkassen das Projekt wahrnehmen Nicht ohne Grund denn die Verfahren zur Erhaltung der Fruchtbarkeit von Krebspatientinnen sind bisher keine Kassenleistungen Während Therapien zur künstlichen Befruchtung durch die Kassen finanziert werden müssen Krebs patientinnen die präventiv ihre Fruchtbarkeit aufrechterhalten möchten diese Leistungen selbst bezahlen Weitere Lobbyarbeit von FertiPROTEKT ist hier erforderlich Zahlen belegen die Erfolge Und doch lesen sich die Zahlen als Er folgsbilanz Zwischen 2007 und 2014 waren es mehr als 5 100 an Krebs erkrankte Frauen die sich zum Schutz ihrer Fruchtbarkeit beraten ließen Im Jahr 2015 waren es allein mehr als 1 000 Frauen die in 76 Zentren das Beratungsangebot nutzten Knapp 80 Prozent entschieden sich für eine einzelne oder kombinierte Form der vier angebotenen Therapien Mehr als 50 Prozent wählten die Methode der Ruhigstellung der Eierstöcke Doch unabhängig davon wofür sich die betroffenen Frauen entscheiden voraus geht immer eine ausführliche Beratung in der die Vor und Nachteile abgewogen werden Germeyer Diese Beratung ist für uns der zentrale Baustein von FertiPROTEKT Beratungsstelle Rettungsanker oder letzte Hoffnung Unabhängig davon wie dramatisch man es ausdrücken möchte das Netzwerk FertiPROTEKT ist für Krebspatientinnen mit einem möglichen künftigen Kinderwunsch eine wichtige Anlaufstelle 2 SERVICE

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