NCT connect 2 2016 Preisträger Prof Ralf Bartenschlager 2 Liquid Biopsy Krebsspuren im Blut spiegeln Therapieerfolg Die Liquid Biopsy flüssige Biopsie ist möglicherweise eine vielverspre chende Methode zur frühen Therapie kontrolle bei Lungenkrebspatienten Dies zeigen die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Kooperation zwi schen dem DKFZ dem NCT und der Thoraxklinik Heidelberg Die Forscher verknüpften die Befunde der Liquid Biopsy mit den klinischen Daten der Patienten und konnten so in Echtzeit verfolgen wie die Tumoren auf Krebs medikamente ansprachen Ihre Ergeb nisse haben sie in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht Wenn Zellen absterben gelangt ihre DNA ins Blut Man spricht dann von zellfreier DNA kurz cfDNA Die cfDNA von Tumorzellen die nach der Therapie absterben weist Mutatio nen auf die sich in einer Blutprobe nachweisen lassen Dies kann zum Beispiel mit Hilfe der Liquid Biopsy geschehen Dabei werden lediglich ein paar Milliliter Blut entnommen und anschließend die DNA isoliert und molekular analysiert erläutert Professor Holger Sültmann vom DKFZ und NCT Heidelberg Die Wissenschaftler fanden in einer Untersuchung mit 16 Lungenkrebs patienten heraus dass sich die Zahl der Mutationen bei den Patienten übereinstimmend mit dem klinischen Verlauf der Erkrankung verändert Wenn die Krankheit längere Zeit unter Kontrolle war konnte man nur wenig oder gar keine cfDNA des Tumors im Blutplasma nachweisen Außerdem zeigte sich bei Patienten deren Tumor zurückkehrte und die kurz darauf verstarben in kurzen Zeitabschnit ten ein rascher Anstieg der Tumor cfDNA Konzentration Teilweise war dieser Anstieg sogar schon vor dem Auftreten klinischer Anzeichen zu beobachten Diese Ergebnisse zeigen dass die Liquid Biopsy sensitiv genug ist um Tumorveränderungen in Echtzeit nachzuweisen Jetzt werden die Wissenschaftler systematisch cfDNA sammeln und messen um zu erkun den was die Liquid Biopsy tatsächlich zu leisten vermag Forschungsarbeiten den mit 50 000 Euro dotierten K J Zülch Preis Auch Professor Andreas Kulozik Ärzt licher Direktor der Klinik für Kinder heilkunde III des Universitätsklinikums Heidelberg und Professor Olaf Witt dortiger Sektionsleiter Pädiatrische Hirntumore und Leiter der Klinischen Kooperationseinheit Pädiatrische Hirntumore am DKFZ arbeiten an maßgeschneiderten Methoden für die Kinderonkologie Krebskranken Kin dern für die es bisher keine geeignete Behandlung gibt künftig gezielt zu helfen das ist der gemeinsame Plan von Kulozik Pfister und Witt Nach dem Modell der in der Erwachsenen onkologie inzwischen gut etablierten Comprehensive Cancer Centers das auch am NCT umgesetzt wird werden sie Wissenschaft und Klinik vereinen und ein Kindertumorzentrum in Hei delberg aufbauen Mehr dazu in der nächsten Ausgabe des Connect Seite an Seite in der Kinderonkologie Trotz gleicher Diagnose ist eine Krebs therapie die dem einen Patienten hilft bei dem anderen oft völlig wir kungslos Das gilt auch für das Medullo blastom ein bösartiger Hirntumor der vor allem im Kindesalter auftritt Professor Stefan Pfister vom DKFZ und dem Universitätsklinikum Hei delberg ist zusammen mit seinem Kollegen Dr Michael Taylor von der Universität Toronto und dem dortigen Hospital for Sick Children der Lösung dieses Rätsels einen Schritt näher gekommen Das Medulloblastom lässt sich in vier unterschiedliche Tu morkategorien einteilen die jeweils individuell behandelt werden müs sen Eine Erkenntnis die es erstmals möglich macht diese Krebsart gezielt zu bekämpfen Im August erhielten die beiden Wissenschaftler für ihre mehrungszyklus der Hepatitis C Viren zu erforschen und wirksame zielge richtete Medikamente zu entwickeln Das erste Medikament gegen Hepati tis C wurde 2014 zugelassen es führt bei 95 Prozent der Patienten zu einer vollständigen Heilung der Infektion Der Preis spornt uns dazu an diesen tückischen Krankheitserreger weiter zu erforschen Wenn man die weltwei te Verbreitung des Virus bedenkt wird klar dass es noch lange nicht besiegt ist Es fehlt nach wie vor ein Impfstoff der vor der Infektion schützt und viel zu viele Menschen sind ohne es zu wissen mit dem Hepatitis C Virus infi ziert erklärt Bartenschlager der den Preis gemeinsam mit zwei Wissen schaftlern aus den USA erhielt Lasker Preis an Ralf Bartenschlager Professor Ralf Bartenschlager Virologe und Krebsforscher am Universitätsklinikum Heidelberg und am Deutschen Krebsforschungs zentrum DKFZ erhielt im September den mit 250 000 Dollar dotierten Lasker DeBakey Preis für klinisch medizinische Forschung Der Lasker Preis den die New Yorker Lasker Foundation jährlich in drei Kategorien vergibt ist die höchste medizinisch wissenschaftliche Auszeichnung in den USA Bartenschlager war es mit seiner Ar beitsgruppe erstmals gelungen das Hepatitis C Virus im Labor zu vermeh ren Damit schufen sie die wesentliche Voraussetzung dafür zielgerichtete Medikamente gegen das Virus zu entwickeln Eine chronische Infektion mit Hepatitis C führt zu Leberzirrhose und Leberkrebs Bartenschlager hatte in den 1990er Jahren ein Zellkultur system entwickelt das es erlaubt Minigenome des Hepatitis C Virus sogenannte Replicons in menschli chen Leberzelllinien zu vermehren und hatte in den Folgejahren dieses System optimiert Damit war der Weg geebnet wesentliche Schritte des Ver

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