NCT connect 2 2016 Kurzmeldungen FORSCHUNG IM FOKUS2 kaum PD L1 Protein in den Tumoren nachweisen ließ Wissenschaftler des Deutschen Konsortiums für Trans lationale Krebsforschung DKTK der Standorte Berlin München und Hei delberg haben nun gezeigt dass sich verschiedene Krebsarten in der An zahl der PD L1 Genkopien unterschei den Genetische Analysen des PD L1 Gens könnten somit möglicherweise künftig helfen vorherzusagen welche Patienten von Checkpoint Inhibitoren profitieren Wir konnten zeigen dass die Anzahl der PD L1 Genkopien in ganz unterschiedlichen Krebsarten verändert sein kann sagt Albrecht Stenzinger vom Institut für Pathologie des Universitätsklinikum Heidelberg und dem NCT Heidelberg Das betrifft nicht nur PD L1 selbst sondern zahl reiche benachbarte Gene von denen einige bereits als Treibergene für Tumorerkrankungen bekannt sind Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Genes Chromo somes Cancer publiziert Neue Biomarker für die Immuntherapie Checkpoint Inhibitoren wirken an den Kontrollpunkten des Immun systems Beim gesunden Menschen verhindern diese Checkpoints dass es zu einer überschießenden Ab wehrreaktion durch Immunzellen kommt Tumoren missbrauchen diese Immunkontrollpunkte um die gegen sie gerichtete Immunabwehr zu un terdrücken Der Ligand PD L1 gehört zu den wich tigsten Zielstrukturen der Immun therapie mit Checkpoint Inhibitoren Erste Medikamente die diese tumor bedingte Bremse der Immunabwehr aufheben sind bereits auf dem Markt Allerdings sprechen nicht alle Patien ten bei denen PD L1 im Tumorge webe nachgewiesen wurde auf eine Therapie mit PD L1 Blockern an Um gekehrt gab es auch bei Patienten Behandlungserfolge bei denen sich Multiples Myelom Mutationen machen Krebszellen resistent Das Multiple Myelom ist eine Krebs erkrankung im Knochenmark Sie führt zu einer übermäßigen Anzahl an bestimmten Immunzellen den Plasmazellen die wiederum einen Überschuss an Antikörpern produzie ren Das stört die normale Blutbildung und schwächt die Knochensubstanz Über die Genetik des Multiplen My eloms zum Zeitpunkt der Diagnose ist bereits einiges bekannt Deutlich weniger ist über den Zeitraum danach bekannt wenn die Krankheit bereits intensiv behandelt wurde und nur noch wenige Medikamente wirken Dieses Stadium der Krankheit nennt man refraktär PD Dr Marc Steffen Raab und seine Kollegen am DKFZ NCT und am Myelomzentrum des Heidelberger Universitätsklinikums haben sich besonders auf dieses Sta dium der Krankheit spezialisiert Das Hauptziel ihrer Studie war es mehr über die Mechanismen herauszufin den die das Multiple Myelom resis tent gegen Medikamente machen Wir haben seit 2013 eine umfang reiche Material und Datenbank von Patienten mit refraktärem Myelom aufgebaut erzählt Raab 50 dieser Proben haben die Wissenschaftler nun in Zusammenarbeit mit Kollegen der Mayo Clinic USA mit einem spe zifischen Sequenzierungs Verfahren näher untersucht Dabei konnten sie Mutationen am sogenannten Cereblon Protein feststellen das normalerweise die Wirkung des Me dikamentes vermittelt Die Mutation an der Bindungsstelle verhindert dass das Medikament an das Cereblon Protein bindet Die Forscher brachten daraufhin die Mutation in unbehan delte Myelom Zellen ein Das führte dazu dass die zuvor sensitiven Zellen resistent gegen das Medikament wurden Darüber hinaus konnten die Wissenschaftler nachweisen dass die Mutationen meist erst entste hen nachdem der Patient mit dem Medikament behandelt wurde Die Zeitschrift Blood hat die Forschungs ergebnisse publiziert Das Projekt wird vom Max Eder Programm der Deutschen Krebshilfe gefördert

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