Ein Paradebeispiel ist der Lungenkrebs Krebserkrankun gen der Lunge werden zu fast 90 Prozent durch Rauchen verursacht erläutert Brenner Auch Tumore die durch Kontakt mit Asbest oder Radon entstehen lassen sich fast alle verhindern Das Risiko für Krebserkrankungen die eine Folge von Infektionen sind kann durch Impfungen gesenkt werden Das gilt zum Beispiel für den Gebär mutterhalskrebs der oft auf eine Infektion mit humanen Papillomviren HPV zurückgeht wie der langjährige Vorstand des DKFZ und Nobelpreisträger Harald zur Hau sen herausgefunden hat Es gilt außerdem für einen Teil der Leberkrebse die eine Folge von Virusinfektionen der Leber sind Schließlich kann durch Vorsorgekoloskopien auch die Mehrheit der Krebserkrankungen des Dickdarms verhindert oder zumindest frühzeitig entdeckt werden Präventionsforschung Auf dem Weg zur personalisierten Vorbeugung Dass Prävention funktioniert wenn sie konsequent be trieben wird zeigen Statistiken aus Ländern in denen Krebsvorbeugung und Krebsfrüherkennung hoch auf der Agenda stehen Deutschland hinkt leider etwas hinter her meint Brenner So kamen Nichtraucherschutzgesetze in Deutschland später als anderswo und sie sind in vielen Bundesländern bis heute nicht streng genug Auch in der Krebsforschung ist die Prävention bisher unterrepräsentiert Nur ein sehr kleiner Anteil der För dermittel geht in die Präventionsforschung betont der Wissenschaftler Doch das ändert sich langsam Wir ver suchen zunehmend insbesondere die Früherkennung stärker auf Risikogruppen auszurichten sagt Brenner Die Primärprävention dagegen wird auch künftig auf die breite Bevölkerung zielen schon deswegen weil viele der Maßnahmen die das Krebsrisiko senken auch vor an deren Erkrankungen wie etwa Herz Kreislauf Krankheiten schützen können Lebensstil ändern Wer sein Krebs risiko verringern will sollte nicht rau chen und sich regelmäßig körperlich bewegen am besten mindestens eine halbe Stunde pro Tag Gesunde Ernährung kann das Krebsrisiko eben falls senken vor allem das Risiko von Darmkrebs Rotes Fleisch und Wurst waren sollten auf 500 g pro Woche begrenzt werden Auch hochkalori sche Nahrungsmittel und Getränke Fast Food Softdrinks Alkohol sollten eher die Ausnahme als die Regel sein Umgekehrt kann ein regelmäßiger Konsum von Obst und kurz gegartem Gemüse sowie von Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten das Krebs risiko verringern Wirksame Schutzmaßnahmen nutzen Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor verhindert Haut krebs Früher und konsequenter UV Schutz vor allem bei Kindern zahlt sich lebenslang aus Für Impfungen gegen krebsauslösende Viren HPV Hepatitis gilt dasselbe Früherkennungsangebote wahrnehmen Mit Vorsorgeunter suchungen lassen sich Krebserkran kungen der Haut und des Dickdarms früh erkennen und dann in einem Stadium behandeln in dem sie noch heilbar sind Bei Frauen gilt das zu sätzlich für Krebserkrankungen der Brust und des Gebärmutterhalses bei Männern für Krebserkrankungen der Prostata Die Gesetzliche Krankenver sicherung bezahlt Vorsorgeprogram me jeweils ab einem bestimmten Alter So werden beim Darmkrebs ab dem 50 Lebensjahr Stuhluntersu chungen und ab dem 55 Lebensjahr Darmspiegelungen erstattet beim Brustkrebs Tastuntersuchungen ab 30 und Röntgenuntersuchungen der Brust zwischen 50 und 70 Jahren Beim Hautkrebs kann ab dem 35 Le bensjahr alle zwei Jahre eine Vorsorge in Anspruch genommen werden Krebs vorbeugen Was kann ich selbst tun 1 NCT connect 1 2016

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